Der Krieg in der Ukraine zeigt auch, wie sich Konflikte im 21. Jahrhundert in der digitalen Welt niederschlagen. So greifen auch russische Hacker die Ukraine an, Fake News zum aktuellen Geschehen verbreiten sich online in Windeseile – gleichzeitig haben Menschen und Institutionen über Open-Source-Intelligence (Osint) die Möglichkeit, das Geschehen auf digitalem Weg mitzuverfolgen. Das geschah auch über diverse Webcams, die ab dem ersten Tag des Angriffs live aus der Ukraine sendeten.

Einige dieser Webcam-Livestreams waren bereits kurz nach dem Start wieder offline, andere wiederum übertrugen vorerst weiterhin über frei zugängliche Plattformen wie Youtube – allen voran Kameras, die aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew live sendeten. Die von vielen Kritikern befürchteten Live-Übertragungen von Kriegshandlungen waren in den Streams nicht zu sehen – viel mehr sah man in den Streams eine Stadt mit vergleichsweise leeren Straßen, zumal sich deutlich weniger Menschen vor die Tür wagten als zu Friedenszeiten. Eines der besagten Videos ist untenstehend eingebunden.

WELT Nachrichtensender

Offline waren zu diesem Zeitpunkt hingegen bereits Webcams, die normalerweise aus der Hafenstadt Odessa oder aus der Umgebung des Atomkraftwerk Tschernobyls senden. In manchen Fällen wurden die bestehenden Streams durch Live-Übertragungen ukrainischer Nachrichtensendungen ersetzt.

Auch in Deutschland hat man zuletzt aufgehört, Bilder von Autobahn-Webcams live ins Web zu übertragen. Als Grund dafür werden Sicherheitsbedenken im Rahmen des Ukraine-Kriegs genannt. (red, 25.2.2022)

Update, 14.3.2022: Dieser Artikel wurde umfassend überarbeitet.