Stadlober: "Wir sind tief erschüttert, was da gerade passiert. Vor allem nach zwei Jahren Covid jetzt dieses Drama."

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Kiew/Moskau/Salzburg – Roswitha Stadlober hat sich am Montagabend in der Servus-TV-Sendung "Sport und Talk" gegen den Ausschluss Russlands von Wintersport-Weltcups und den Paralympics ausgesprochen. Die ÖSV-Präsidentin befürwortet nach der Invasion Russlands in die Ukraine eine Starterlaubnis, allerdings unter neutraler Flagge ohne Nationenpunkte und ohne Hymnen.

Wenige Stunden davor hatte das IOC den Weltverbänden und Ausrichtern von Sportveranstaltungen empfohlen, keine Sportlerinnen und Sportler sowie Funktionäre aus Russland und Belarus mehr bei internationalen Wettbewerben teilnehmen zu lassen. Ebenfalls kurz davor hatte die Fifa sämtliche russische Fußballteams suspendiert und damit de facto eine WM-Teilnahme Russlands unmöglich gemacht, zudem beendete die Uefa einen millionenschweren Sponsorvertrag mit Gazprom.

"Unter neutraler Flagge"

Die ÖSV-Präsidentin wiederum würde sich in punkto Starterlaubnis für russische Sportlerinnen und Sportler gern daran orientieren, wie es im Biathlon nach dem Doping-Skandal gehandhabt wurde. "Wir vom Österreichischen Skiverband finden es gut, wie die IBU, die internationale Biathlon-Union, es hält. Da heißt es unter neutraler Flagge, keine Nationenpunkte, aber doch starten zu können, weil die Sportler können ja de facto auch nichts dafür. Sie sind in dieser Familie ja auch involviert, das wäre unsere Vorgehensweise, aber jetzt werden wir sehen, wie die FIS reagiert – also bis zum Ausschluss ist alles möglich."

Auch in Bezug auf die am Freitag beginnenden Paralympics in Peking sieht es die ÖSV-Präsidentin so. "Ich glaube, dass sie neutral starten können. Das war jetzt auch schon, dass sie unter der IOC-Flagge starten. Die (Athleten, Anm.) sind schon in China. Ich glaube, dass man so fair sein sollte, und diese Sportlerinnen und Sportler starten lassen sollte", so Stadlober.

Außerdem sagte Stadlober: "Wir sind tief erschüttert, was da gerade passiert. Vor allem nach zwei Jahren Covid jetzt dieses Drama. Wir wünschen allen Betroffenen nur das Beste und dass bald wieder Frieden einkehrt", sagte Stadlober. (APA, 28.2.2022)