Ohne Hightech-Geräte funktioniert kein OP-Saal.

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Noch lassen flächendeckende Ausbildungsprogramme auf sich warten. Aber mit dem Berufsgesetz zur Operationstechnischen Assistenz (OTA), das Ende letzten Jahres beschlossen wurde, soll in der Gesunden- und Krankenpflege ein neues Berufsbild etabliert werden. Vergleichbare Berufs- und Ausbildungsmodelle gibt es bereits seit längerem in Deutschland oder der Schweiz. Die OTA-Ausbildung ist dort bereits ein eigenständiger Bildungsweg, auf dem eine gezielte und spezifische Vorbereitung für den Arbeitsplatz Operationssaal erfolgt.

Vorreiter bei der Ausbildung sind die westlichen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg. "Wir kennen die Berufsgruppe", sagt Markus Widlroither, Direktor der Krankenpflegeschulen der Salzburger Landeskliniken. Mit diesen Aufgaben wurden bisher OTA-Kräfte aus Deutschland betraut. Nun startet im Herbst am Bildungszentrum der Salzburger der erste Durchgang für diesen neuen Beruf. Das Bildungszentrum war schon vorbereitet, denn die Forderung nach diesem eigenständigen Beruf existiert schon länger. Bereits 2019 gab es einen Gesetzesentwurf dafür, sagt Widlroither. "Doch dann kam Ibiza, und der Entwurf wurde auf Eis gelegt."

Großes Interesse

Seit Mitte Februar wird die Ausbildung auf der Internetseite des Bildungszentrums angeboten, und der Zulauf sei enorm, noch bis Ende April können sich Interessierte bewerben. Gestartet wird mit 30 Ausbildungsplätzen. Die Vollzeitausbildung in der Operationstechnischen Assistenz dauert drei Jahre und umfasst 4.600 Stunden, von denen 1600 Stunden auf die theoretische Ausbildung und 3.000 Stunden auf die praktische Ausbildung entfallen. Für die Ausbildung ist kein Maturaabschluss erforderlich. Das Einstiegsgehalt liege brutto bei knapp über 3.000 Euro, dazu kommen noch etwaige Zulagen für Nachtdienste, Rufbereitschaft, Sonn- und Feiertagsdienste.

Mit dem neuen Berufsbild soll auch eine neue Zielgruppe für den Gesundheits- und Pflegebereich angesprochen werden. "Das technische Interesse steht hier im Vordergrund, weniger das Pflegerische im klassischen Sinn", sagt Widlroither. Der Operationssaal sei ein hochtechnologisierter Bereich, die Aufgaben seien vielfältig.

Auch am Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken werde an einem dementsprechenden Ausbildungsprogramm gearbeitet. Geplanter Start sei im September. Im Frühjahr 2023 soll eine dementsprechende Ausbildung an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule (GuKPS) Feldkirch starten. (Gudrun Ostermann, 9.3.2022)