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Keine (neuen) Microsoft-Produkte mehr für Russland.

Foto: Steven Senne / AP

Es geht nun offenbar Schlag auf Schlag: Nur kurz nachdem Apple seinen vorübergehenden Rückzug vom russischen Markt verkündet hat, folgt nun eine ähnliche Ankündigung von Microsoft – und diese könnte Russland noch deutlich härter treffen.

Nichts geht mehr

Microsoft stelle mit sofortiger Wirkung den Verkauf von Produkten und Diensten in Russland ein. Dies verkündet Microsoft-Präsident Brad Smith in einem Blogeintrag. Wo andere IT-Riesen derzeit auffällig bemüht sind, diplomatisch zu formulieren, wird Smith deutlich. Solche konkreten Schritte seien angesichts der "ungerechtfertigten, nicht provozierten und unrechtmäßigen" Invasion russischer Truppen unumgänglich.

Die Ankündigung dürfte schwere Auswirkung auf zahlreiche russische Unternehmen haben, sind doch auch dort die Produkte von Microsoft weit verbreitet. Zwar lässt sich aus der konkret gewählten Formulierung in der Ankündigung schließen, dass der Support für bestehende Kunden fürs Erste weiter betrieben wird, Unternehmen brauchen aber regelmäßig zusätzliche Lizenzen für die Nutzung von Software wie Windows, Office oder auch Microsoft 365 und vor allem des Cloud-Dienst Azure. Davon ist man jetzt ausgeschlossen.

Abzuwarten bleibt zudem, was das für russische Hardwarehersteller und Händler bedeutet, die bisher ja oft OEM-Lizenzen für Windows haben und ihre Geräte mit diesen verkaufen.

Schritt für Schritt

Smith macht dabei aber auch deutlich, dass dies nur ein erster Schritt ist und weitere Maßnahmen folgen werden. Die schlimmste Option wäre für russische Firmen wohl, wenn Microsoft den Zugang zu seinen Diensten komplett deaktiviert, davon ist bislang aber noch keine Rede. Aber auch ein Entzug des Update-Supports – etwa für Windows – hätte äußerst negative Wirkungen, nicht zuletzt für die Sicherheit der Systeme. (Andreas Proschofsky, 4.3.2022)