In einer verlassenen Fabrikhalle stößt Beat Gessner auf die dick in Plastik eingepackte Leiche seines Sohnes Max. Der Tote wirkt drapiert wie eine Kunstinstallation – ein riesiger Schmetterlingskokon. Die Ermittlerinnen Carol Schuler (Tessa Ott) und Anna Pieri Zuercher (Isabelle Grandjean) stellen fest, dass die Leiche nicht nur das Gesicht, sondern auch die Hornhaut tätowiert hat. Erste Ermittlungen führen zu einer sektenhaften Künstlerkommune. Diese wird von der charismatischen Kyomi geleitet. Ihre "Jünger" gleichen dem verstorbenen Max aufs Haar: kahlgeschoren, Tattoos auf Gesicht und Hornhaut – sie wurden zu lebenden 'Kunstobjekten'. Verdächtig wird auch Kyomis skrupelloser Galerist Bruno Escher, der aus dem Tod von Max Kapital schlagen will. War das für Escher Grund genug, um Max zu ermorden?

Foto: ORF/ARD/SRF/Sava Hlavacek

"Der dritte 'Tatort' mit Grandjean und Ott lässt zwar den Zickenkrieg der beiden größtenteils bleiben. Dass sie aber grundverschieden sind, die eine hört auf ihren Instinkt, die andere nur auf Fakten, sorgt weiter für Spannungen. Aus den beiden könnte ein interessantes Team werden, die Anlagen sind jedenfalls da", schreibt Astrid Ebenführer im STANDARD.

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"Allerdings halten die Filmemacherinnen (Buch: Stefanie Veith, Nina Vukovic, Regie: Christine Repond) über die 90 Minuten nicht das von ihnen selbst gesetzte Niveau: Die angerissenen Fragen zum Thema Kunst und Schöpfung, Kreativität und Kapital führen am Ende in einen etwas zu vorhersehbaren und schlichten Trauma-Krimi. Die Philosophie endet in der Küchenpsychologie", schreibt Christian Buß im "Spiegel".

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"Verhüllung wie bei Christo und Jeanne Claude, formal dehydgetränkte Provokation nach Damien Hirst, Videokunst von gestern und hinlänglich bekannte Marktpreistreiberei durch Zerstörung von Objekten, verbunden durch das zentrale Motiv aus Franz Kafkas Erzählung 'In der Strafkolonie': In 'Schattenkinder' wird alles verwurstet, was zum Porträt der charismatischen Künstlerin als Schockrebellin taugt", urteilt Heike Hupertz in der "FAZ".

Und wie sehen Sie den jüngsten "Tatort" aus Zürich? (red, 13.3.2022)

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