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Die gute Nachricht: Es ist prinzipiell möglich, auch den Flugverkehr zu dekarbonisieren. Die schlechte Nachricht: Es wird wohl sehr schwierig, nämlich von zwei Seiten. Erstens ist das technisch eine enorme Herausforderung, zweitens haben nur global wirksame politische Maßnahmen einen wirksamen Hebel. Eine rein technische Lösung gibt es nicht. Die Klimaziele können nur erreicht werden, wenn auch weniger geflogen wird. So lautete das Ergebnis.

In einer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) veranstalteten international besetzten Onlinekonferenz wurde der Frage nachgegangen, wie der Luftverkehr nachhaltiger gestaltet werden könnte. Wichtigste technische Forderungen: rascher Anlauf der Produktion von E-Fuels, also mit nachhaltigem Strom hergestelltes synthetisches Kerosin. Und: mannigfaltige Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung des Flugverkehrs.

Solarstrom in der Wüste

Folgende Schlüsse lassen sich aus dieser Konferenz ableiten: Die Herstellung synthetischer Kraftstoffe kann für jetzt noch erdölexportierende Länder zum Nachfolgegeschäftsmodell werden, Stichwort Solarstrom in der Wüste. Der Luftfahrtsektor und in Teilbereichen auch die Schifffahrt benötigen so große Mengen an Kraftstoffen, dass sich Investitionen in die Technologie auch lohnen können.

Für den erdgebundenen Verkehr erscheint der Elektroantrieb aber nahe liegender. Immerhin können als Seiteneffekt auch gesellschaftliche Randgruppen wie Motorradliebhaber und Oldtimerfreaks hoffen, dass sie ein bissl was von dem E-Fuel abbekommen, wenn’s Benzin und Diesel einmal nimmer gibt. (Rudolf Skarics, 11.3.2022)