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Die Umfrage zeigte: Auch Vollzeit berufstätige Frauen managen oft die unbezahlte Arbeit.

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Wien – Das Leben der Wienerinnen wurde von Corona deutlich negativ beeinflusst. Sie waren von den Folgen der Pandemie zum Teil stark betroffen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die Stadt am Montag präsentiert hat – und die Teil einer umfangreichen Frauenbefragung ist, deren partizipative Elemente nun folgen.

Anfang des Jahres wurden ausgewählte Personen zu den Auswirkungen der Pandemie in den verschiedensten Lebensbereichen interviewt. Die repräsentative Befragung unter mehr als 3.000 Frauen in Wien hat demnach gezeigt, dass die Pandemie Frauen vor sehr große Herausforderungen gestellt hat. Dabei sei es nicht nur um die direkten Folgen der Pandemie gegangen, sondern auch um Themen wie die Ungleichverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, wie Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) am Montag sagte.

Dann auch noch Homeschooling

Corona hat demnach alte Rollenbilder verfestigt. Belastet fühlen sich junge Frauen und Mädchen genauso wie Mütter, die zusätzlichen Betreuungsaufwand – oft mit Homeschooling – bewältigen mussten. Stark zeigte sich die Betroffenheit bei Alleinerzieherinnen.

Auch Vollzeit berufstätige Frauen managen oft die unbezahlte Arbeit – also Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen – laut der Befragung zu einem großen Teil allein, mussten bzw. müssen also eine Mehrfachbelastung bewältigen. Ältere Frauen haben in der Pandemie häufig mehr Zeit zu Hause verbracht und auf Möglichkeiten des Aufenthalts im öffentlichen Raum verzichtet.

Als nächster Schritt folgt nun eine partizipative Befragung. Bei dieser können auch Wünsche und Vorschläge geäußert werden. Sie beginnt am Frauentag auf frauenbefragung.wien.gv.at. Die Teilnahme ist bis 10. April möglich, auch Straßenbefragungen sind Teil der Aktion.

Die zweiteilige Frauenbefragung – die unter dem Motto "Wien, wie sie will" steht – wird von den Instituten Ifes und OGM im Auftrag des Frauenservice Wien durchgeführt. Insgesamt sollten mindestens 5.000 Wienerinnen einbezogen werden. (APA, 8.3.2022)