Ukraine, Corona, steigende Rohstoffpreise: Anlagenbauer Andritz blickt dennoch vorsichtig optimistisch in das angelaufene Geschäftsjahr.

Foto: APA / Heinz-Peter Bader

Wien/Graz – Der steirische Anlagenbauer Andritz hat seinen Gewinn im zweiten Coronajahr 2021 massiv gesteigert und will auch die Dividende kräftig nach oben schrauben. Das Konzernergebnis verbesserte sich gegenüber dem Jahr davor von 203,7 auf 321,7 Millionen Euro, bei einem leichten Umsatzminus von 3,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro (2020: 6,7 Milliarden Euro). Der Konzern schloss das Jahr mit einem Rekordauftragsstand, wie der Konzern am Dienstag bekanntgab.

An die Aktionäre und Aktionärinnen soll nun eine Dividende in Höhe von 1,65 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, also deutlich mehr als 2020 (ein Euro) und 2019 (50 Cent). Der Personalstand der Andritz wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,6 Prozent auf 26.804 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verkleinert, das waren um 428 Beschäftigte weniger als im Jahr davor.

Konzernchef Leitner: Covid-Pandemie gut bewältigt

"Der Rekordauftragseingang mit Steigerungen in allen vier Geschäftsbereichen zeigt, dass wir über eine starke Wettbewerbsposition in allen von uns bedienten Industrien verfügen – und auch operativ ist es uns gelungen, die Herausforderungen der Covid-Pandemie gut zu bewältigen", teilte Konzernchef Wolfgang Leitner mit.

Der per Ende Dezember verbuchte Auftragspolster vergrößerte sich um 20,5 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro (Jahr davor: 6,77 Milliarden Euro). Der Auftragseingang stieg um 29 Prozent von 6,11 auf 7,88 Milliarden Euro.

Vorsichtig optimistisch für 2022

Der operative Gewinn (Ebita) erhöhte sich von rund 392 Millionen Euro auf 546,5 Millionen Euro, die Rentabilität von 5,8 auf 8,5 Prozent. Zuwächse gab es auch beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das von rund 471 auf 549,9 Millionen Euro zunahm. Das Vorjahr enthielt den Angaben zufolge Sonderaufwendungen in Höhe von 79 Millionen Euro, die vor allem die Unternehmensbereiche Metals Forming und Hydro betrafen.

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2022 ist das Management vorsichtig optimistisch – für Umsatz, Ebita und Konzerngewinn wird "ein Anstieg" erwartet. "Sollte sich die von den Marktforschern erwartete weitere Erholung der Weltwirtschaft 2022 nicht einstellen, sich die Pandemie wieder verschärfen oder der Konflikt Russland/Ukraine noch stärker eskalieren, dann könnte dies negative Auswirkungen auf die Abarbeitung von Aufträgen bzw. auf den Auftragseingang und somit einen negativen Einfluss auf die finanzielle Entwicklung von Andritz haben", hieß es aus dem Konzern. Auch weiter steigende Rohstoffpreise bzw. Engpässe in den globalen Lieferketten könnten sich negativ auf die Ergebnisentwicklung der Gruppe auswirken. (APA, 8.3.2022)