Bild nicht mehr verfügbar.

Die Bayern, hier in Person von Leroy Sane, narrten die Bullen.

Foto: REUTERS/Andreas Gebert

Wöber (re.) verschuldete mit Fouls an Lewandowski gleich zwei Elfmeter.

Foto: APA/AFP/CHRISTOF STACHE

Der polnische Goalgetter in Diensten der Bayern nahm die Geschenke dankend an.

Foto: IMAGO/Jan Huebner

Red Bull Salzburg ist nach einer schmerzhaften Lektion aus der Champions League ausgeschieden. Die jüngste Mannschaft unter den letzten 16 der sogenannten Königsklasse musste sich im Rückspiel des Achtelfinales in München dem FC Bayern mit 1:7 (0:4) geschlagen geben. Der deutsche Rekordmeister, nach dem 1:1 in Salzburg ein wenig unter Druck, hatte eine rechte Freude mit der Truppe von Matthias Jaissle, die mit dem Gastspiel in der K.-o.-Phase immerhin für eine österreichische Premiere gesorgt hatte.

Turbulenter Beginn

Den 25.000 zugelassenen Zusehern in der Allianz Arena wurde viel geboten, ganz zu Beginn gab‘s sogar Chancen auf beiden Seiten. Nach einem Warnschuss von Weltfußballer Robert Lewandowski, den Salzburgs Goalie Philipp Köhn parieren konnte, zeigten die Gäste mit einem flotten Konter ihr Potenzial. Karim Adeyemis Vorarbeit nach mächtigem Antritt des deutschen Teamstürmers konnte aber Nicolas Capaldo nicht verwerten (8.).

Die Szene weckte die eitle Hoffnung, dass aus den Remis des Heimspiels mehr als ein Achtungserfolg der Salzburger werden könnte. Tatsächlich war aber schon drei Minuten später alles vorbei. Lewandowski, im Strafraum angespielt, bewegte sich deutlich zu gewandt für Maxi Wöber, Referee Clement Turpin war sich seiner Elferentscheidung ebenso sicher wie Lewandowski seiner Eckenwahl beim Strafstoß – 1:0 (12.).

Zur endgültigen Entscheidung trug dann der Videoschiedsrichter bei. Wieder war klar, dass Wöber Lewandowski gefällt hatte, nur wo, war die Frage. Im Strafraum wurde entschieden, Lewandowski ließ Köhn beim Elfer neuerlich nicht den Hauch einer Chance – 2:0 (21.).

Drei Gegentore in 23 Minuten

Für den schnellsten Hattrick der Bewerbsgeschichte war Lewandowski dann nicht auf Wöber angewiesen. Dafür sah Köhn bei einer versuchten Rettungstat ganz schlecht aus, Lewandowski netzt nach einem Abpraller von der Stange (23.).

Ein brutales Debakel für Salzburg stand im Raum, ja nahm Gestalt an, als Mohamed Camara den Ball am Strafraum an Kingsley Coman verlor, der wiederum Serge Gnabry in die ideale Position brachte, mit einem Schuss ins lange Eck zu netzen – 4:0 (31.).

Freilich soll nicht unerwähnt bleiben, dass Nicolas Seiwald nach einem Schnitzer von Benjamin Pavard im Bayern-Strafraum mit einem Schuss am wieder fitten, fünfmaligen Welttorhüter Manuel Neuer gescheitert war (15.).

Nach Seitenwechsel stemmten sich die Salzburger einerseits gegen das totale Desaster, andererseits versuchte Trainer Jaissle schon an die kommenden Aufgaben in der Liga zu denken. Erst gingen Seiwald und der ohnehin angeschlagene Franzose Oumar Solet, bald darauf auch Adeyemi. Der 20-Jährige, der auch nach Jaissles Dafürhalten im Sommer eine neue Herausforderung annehmen wird, erlebte aber noch auf dem Rasen das 0:5 mit. Nach Vorlage von Leroy Sane traf Thomas Müller (54.).

Draufgabe

Die schönsten Tore des Spiels waren dann nur Draufgabe. Den Ehrentreffer der Salzburger besorgte der Däne Maurits Kjaergaard mit einem statten Schuss unter die Latte (71.). Die Kunst der Bayern demonstrierten Müller nach Lochpass von Sane (83.) sowie Sane nach Ferserl von Lewandowski (85.) – ein Genuss, nur nicht für die Salzburger natürlich. (red, 8.3.2022)

Champions League, Achtelfinal-Rückspiel, Dienstag

FC Bayern München – FC Red Bull Salzburg 7:1 (4:0).
Allianz-Arena, 25.000 Zuschauer (ausverkauft, Corona-Beschränkung), SR Turpin (FRA)
Hinspiel 1:1, München mit Gesamtscore von 8:2 im Viertelfinale (5./6. und 12./13. April)

Tore:
1:0 (12.) Lewandowski (Foulelfmeter)
2:0 (21.) Lewandowski (Foulelfmeter)
3:0 (23.) Lewandowski
4:0 (31.) Gnabry
5:0 (54.) Müller
5:1 (71.) Kjaergaard
6:1 (83.) Müller
7:1 (86.) Sane

Bayern: Neuer – Pavard, Süle (66. Nianzou), Hernandez (60. Upamecano) – Kimmich, Musiala (66. Roca) – Gnabry (46. Sarr), Müller, Sane, Coman (66. Choupo-Moting) – Lewandowski

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet (46. Piatkowski), Wöber, Ulmer – Capaldo, Camara (67. Tijani), Aaronson, Seiwald (46. Sucic) – Adamu (62. Kjaergaard), Adeyemi (62. Sesko)

Gelbe Karten: keine