Sieben von zehn Befragten geben in einer aktuellen Umfrage an, dass sie ihre Informationen über Gehalt aus dem Bekanntenkreis beziehen.

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Mehr als die Hälfte der österreichischen Studierenden fühlen sich "schlecht" (45 Prozent) oder "sehr schlecht" (elf Prozent) über Einstiegsgehälter informiert. Noch schlechter steht es zudem um das Wissen zu rechtlichen Aspekten: Drei von vier geben im Gehaltsbarometer der Karriereplattform Talto große Defizite zu.

Befragt wurden dafür knapp 2.000 Studierende von österreichischen Hochschulen. Der Bedarf an Informationen ist groß: 19 von 20 geben an, dass sie mehr über Einstiegsgehälter nach dem Studium, Gehaltschancen mit ihrer Ausbildung, rechtliche Aspekte rund ums Gehalt sowie Skills zur Verbesserung des eigenen Gehalts erfahren möchten. Ebenfalls stark nachgefragt sind Tipps für Gehaltsverhandlungen. Für zwei Drittel sind all diese Themen sogar "sehr interessant".

Während Gehaltstransparenz in Österreich noch lange nicht gelebt wird, ist der Zugang der Studierenden ein gänzlich anderer: Gehalt ist in persönlichen Gesprächen nämlich kein Tabu (mehr). Sieben von zehn geben an, dass sie ihre Informationen über Gehalt aus dem Bekanntenkreis beziehen (71,9 Prozent), die Hälfte spricht mit Studienkollegen darüber (55,3 Prozent) und weitere 28 Prozent mit Arbeitskolleginnen. Bei den Personen, die bereits studienrelevant in einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung neben dem Studium arbeiten, spricht sogar die Hälfte (49,6 Prozent) am Arbeitsplatz über die Bezahlung.

Remote Work ist nicht alles

Im Rahmen der Befragung wurden fünf Aspekte in Relation zu "hohem" Gehalt gesetzt und die Einschätzung der Studierenden abgefragt. Dabei kommt ganz klar heraus, dass eine gute oder überdurchschnittliche Bezahlung für die Talente von morgen nicht alles ist.

Geschätzt werden andere Faktoren wie eine kollegiale und gute Arbeitsatmosphäre, ein abwechslungsreicher Tätigkeitsbereich, die Unterstützung durch das Unternehmen bei Weiterbildungen, aber auch flexible Arbeitszeiten. Nur das Thema Remote Work ist den Befragten nicht so wichtig: 75,7 Prozent würden ein besseres Gehalt der (regelmäßigen) Arbeit von zu Hause aus vorziehen. (red, 9.3.2022)