Bild nicht mehr verfügbar.

Die Angst vor der Verordnung ließ den Bitcoin-Preis in den vergangenen Tagen taumeln. Nach der Veröffentlichung legte die Kryptowährung stark zu.

Foto: Kin Cheung/AP

Nicht nur die internationalen Börsen drehten am Mittwoch teilweise stark ins Plus, auch der Kryptomarkt legte ordentlich an Wert zu. Bitcoin etwa verzeichnete bis am frühen Abend ein Plus von annähernd zehn Prozent auf knapp 42.500 Dollar, und auch die meisten anderen Kryptowährungen konnten die Verluste der vergangenen Tage zumindest teilweise wieder wettmachen. Es ist der dritte enorme Tagesgewinn seit Anfang Februar, dem bisher aber auch stets ebenso große Preisabstürze folgten.

Bitcoin und Börsen im Gleichschritt

Neben der vorübergehend positiven Stimmung an den Börsen, allen voran der Technologie-Börse Nasdaq, dürfte Bitcoin in erster Linie von einer Anweisung des US-Präsidenten Joe Biden profitiert haben. Die am Mittwoch veröffentlichte Verordnung, die neue Regeln für Kryptowährungen sowie die Zukunft des digitalen Geldes ins Auge fasst, war bereits am Dienstagabend versehentlich durchgesickert und setzte die Preisrallye auf dem Kryptomarkt in Gang.

Denn anders als von vielen in der Kryptoszene erwartet, ist die Verordnung sehr allgemein und neutral formuliert. Weder sind zum jetzigen Zeitpunkt schärfere Regulierungen für Krypto-Unternehmen oder -Investorinnen und -Investoren vorgesehen, noch deutet irgendetwas in der Verordnung darauf hin, dass Bitcoin und anderen Kryptowährungen der Garaus gemacht werden soll.

Weißes Haus unerwartet milde

Zwar ist sich das Weiße Haus bewusst, dass Kryptowährungen und andere digitale Assets das US-Finanzsystem, die nationale Sicherheit und die Wirtschaftsstabilität negativ beeinflussen könnten. Gleichzeitig könnten digitale Währungen Chancen für US-amerikanische Innovation und Wettbewerbsfähigkeit bieten und finanzielle Inklusion ermöglichen. Man wolle folglich Regeln erarbeiten, wie auf "verantwortungsvolle Weise Innovation" stattfinden könne, teilte das Weiße Haus mit.

Im Rahmen der Regulierung wollen die US-Finanzbehörden auch prüfen, inwieweit ein von der US-Notenbank ausgegebener digitaler Dollar eine bessere Alternative zu existierenden Stablecoins wäre, aber auch ergründen, welche Risiken damit verbunden werden. In der Krypto-Community wurde die Verordnung mit Erleichterung aufgenommen. Ob angesichts des Krieges in der Ukraine das Sentiment ausreicht, um Bitcoin über die psychologisch wichtige Marke von 45.000 Dollar zu heben, bleibt allerdings ungewiss. (step, 9.3.2022)