Die Spritpreise steigen.

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Der ÖAMTC hat erste Tankstellen mit einem Diesel- und Benzinpreis über zwei Euro pro Liter ausgemacht. Als erstes aufgeschlagen ist dabei am Montag eine Autobahntankstelle von BP am Brenner in Tirol. Diesel kostete 2,099, Eurosuper ebenfalls 2,099, für die Premiummarke "Ultimate" wurde für beide Treibstoffe 2,299 Euro/Liter verlangt. Am Dienstag lag der Tagesschnitt bei Diesel bei 1,854 und bei Super bei 1,792 Euro, am Mittwoch zeigte die ÖAMTC-App den Dieselpreis mehrerer Tankstellen bei 2,129 Euro.

In Klagenfurt haben die hohen Treibstoffpreise für einen derartigen Ansturm auf die Magistratstankstelle gesorgt, dass dort am Mittwochvormittag vorübergehend Benzin ausging. Diesel war noch vorhanden, hieß es in einer Mitteilung der Kärntner Landeshauptstadt. Und noch am Mittwoch werde auch wieder Benzin vorhanden sein, ein Tankwagen sei bereits unterwegs.

Vermehrter Tanktourismus

Der VCÖ bemerkt indes einen vermehrten Tanktourismus. Und während Österreich bei einem Preisdeckel zögert, hat Ungarn diesen umgesetzt. Das haben auch schon die burgenländischen Autofahrer bemerkt, die es vermehrt nach Ungarn zieht. Die Preisobergrenze wurde im November des Vorjahres von der nationalkonservativen Regierung eingeführt. Im heurigen April sind Parlamentswahlen in Ungarn.

Laut dem aktuellsten Vergleich der EU-Kommission (vom 28. Februar) zahlten die Ungarn 1,298 Euro für Benzin und Diesel. In Österreich lagen die Preise damals bei 1,528 bzw. 1,520. "In Deutschland und Italien kostete ein Liter Eurosuper um rund 35 Cent mehr als in Österreich, Diesel um rund 20 Cent mehr, in der Schweiz war der Dieselpreis um umgerechnet 26 Cent pro Liter höher, der Preis für Eurosuper um rund 19 Cent", rechnet der VCÖ vor. Neben Ungarn tankte man Ende Februar auch noch in Slowenien günstiger.

Irland senkt Steuern auf Benzin und Diesel

Die irische Regierung hat angesichts stark gestiegener Kraftstoffpreise eine Senkung der Steuern auf Benzin und Diesel angekündigt. Wie Irlands Finanzminister Paschal Donohoe sagte, soll die Steuer bei Benzin um 20 Cent sinken, bei Diesel sind es 15 Cent. Die Maßnahme soll bis 31. August gelten.

Pro Tankfüllung für einen 60-Liter-Tank können Autofahrer dadurch zwölf Euro bei einem Benziner sparen, bei einem Dieselfahrzeug sind es neun Euro. Die Regierung kostet der Schritt den Angaben nach 320 Millionen Euro.

Ölpreise steigen weiter

Entspannung ist jedenfalls nicht in Sicht, denn die Ölpreise steigen weiter. Die Nordseesorte Brent kostete am Dienstag 127,88 Dollar pro Fass (159 Liter) und war damit um 4,67 Dollar teurer als am Vortag. In Deutschland kostete Superbenzin am Dienstag bereits 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro. In Österreich kommen die Tageszahlen am frühen Nachmittag.

Ein Blick zurück zeigt jedenfalls, dass die Preise seit einem Jahr fast nur eine Richtung kennen: Nach oben. Im März 2021 kostete Diesel 1,159 und Super 1,218 Euro je Liter. Nach einem langsamen Anstieg ging dann im September die Kurve steil nach oben. Im Dezember und Jänner folgte preislich ein kleines Tal, nun geht es wieder steil bergauf. Im Februar lag der Super-Durchschnittspreis bei 1,480 Euro je Liter und damit um 6,5 Cent mehr als noch im Jänner. Diesel lag im Schnitt bei 1,472 Euro je Liter, ein Plus von 6,8 Cent gegenüber dem Jänner.

Wobei, wie viel Geld aus dem Auspuff raucht, hängt wesentlich von der Fahrweise ab. Frühes Hochschalten und vorausschauendes Fahren hilft den Schmerz an der Tankstelle zu reduzieren. (APA, red, 9.3.2022)