Der Molekularbiologe Martin Moder erklärt in der TV-Sendung "Science Busters" komplexe Themen lustig und anschaulich. Seit der Pandemie dreht er zu Hause Videos und beantwortet auch Fragen zur Einrichtung.

"Als vor zwei Jahren der erste Lockdown verkündet worden ist, habe ich mit meiner Freundin Julia in einer 34 Quadratmeter großen Wohnung in Wien-Meidling gelebt. Ich habe mir damals gedacht, dass die Pandemie nicht nach ein paar Monaten vorbei sein wird, und wollte deshalb raus aus der Stadt. Wir haben also beschlossen, nach Mödling zu ziehen und sind sehr happy mit der Entscheidung. Man ist von hier aus schnell im Wienerwald, und das genießen wir sehr.

Das Sofa gehört zu den Lieblingsplätzen von Science-Buster Martin Moder.
Foto: Lisi Specht

Meine Erklärvideos mache ich meistens im Wohnzimmer. Ich habe kein Problem damit, wenn die Leute sehen, wie ich wohne, weil meine Freundin alles so schön eingerichtet hat. In den Kommentaren werden wir auch immer wieder mal gefragt, wo der Tisch oder die Lampe her ist. Den Leuten scheint der Stil aus Holz und Naturmaterialien zu gefallen, und mir auch. Wenn ich an die Wohnung denke, die ich selbst eingerichtet habe, dann war alles von Ikea, praktisch und pragmatisch. Rein fürs Auge war da nichts.

Mein Lieblingsplatz ist das Sofa, und ich liege auch sehr gern auf der Matte. Seit der Lockdown vorbei ist, verwende ich sie nicht mehr zum Trainieren, aber ich lese ständig darauf. Ich behalte die Trainingsgeräte noch ein bisschen, obwohl ich optimistisch bin, was den Pandemieverlauf angeht. Es hängt natürlich vom Virus ab, aber ich glaube, dass Maßnahmen wie geschlossene Fitnessstudios diesen und nächsten Winter nicht mehr kommen werden. Die Trainingsbank bleibt trotzdem. Sie ist praktisch, um Sachen abzulegen, und man sitzt dort richtig gut.

Auf der Matte trainiert der Wissenschafter und Autor seit dem letzten Lockdown nicht mehr, sie ist zum Liege- und Leseort geworden.
Fotos: Lisi Specht

Der Raum, den ich am wenigsten mag, ist die Küche. Sie ist ein Ort nicht enden wollender Arbeit. Ständig muss ich etwas wegräumen. Mein tatsächlicher Arbeitsplatz, der Bereich hinter dem Schlafzimmer, stört mich hingegen nicht. Das liegt vor allem daran, dass ich zu Hause nur Dinge erledige, die mir Spaß machen, wie etwa Videos schneiden und bearbeiten. Alles, was weniger lustig ist, mache ich im Kaffeehaus. Da gibt es nur den Laptop und mich, und ich kann konzentriert arbeiten. Ich muss mir die Möglichkeit nehmen, etwas anderes zu tun, wie ein Butterbrot schmieren oder staubsaugen. Ich kann auch nur arbeiten, wenn es ein bisschen kalt ist und sehr hell.

Licht ist aber trotzdem kein Auswahlkriterium bei der Wohnungssuche. Man kann alles mit Tageslichtlampen ausleuchten. Da bin ich sehr pragmatisch. Mir ist eigentlich ziemlich wurst, wie ich wohne. Die schiachen Wohnungen in Wien waren für mich genauso okay wie diese. Ich finde es zwar schön, wenn mir die Wohnung gefällt, aber es ist kein Muss. Mir ist wichtig, dass ich öffentlich rasch überall hinkomme. In der letzten Wohnung war nach dem Duschen immer das komplette Bad überflutet, weil der Raum derart klein war. Aber sie hat mir trotzdem getaugt, weil ich schnell überall war, wo ich hinwollte.

Im gläsernen Tresor wird die Schokolade weggesperrt. Sie dient Moder zum Selbstschutz.
Fotos: Lisi Specht

Ob ich einen Wohntraum habe, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich glaube nicht. Ich bin eher der Typ für eine Wohnung als für ein Haus. Es ist schon schwierig, eine Wohnung sauber zu halten, bei einem Haus würde ich gar nicht nachkommen.

Die Investition, die sich am meisten rentiert hat, ist der Akkusauger. Ich habe Staubsaugen vorher immer gehasst, aber seit ich den habe, sauge ich richtig gern. Der Akku geht sich für die 67 Quadratmeter gut aus, und das nervige Geräusch höre ich mit den Noise-cancelling-Headphones nicht mehr. Das Gerät gehört definitiv zu meinen zwei Lieblingsdingen.

Das zweite ist der Tresor, in dem die Süßigkeiten eingesperrt sind. Mein Problem ist, dass ich keine Disziplin habe, wenn es um Naschereien geht. Ich esse alles auf einmal auf. Deswegen habe ich mir den Tresor gewünscht. Meine Freundin hat den Zugangscode. Das hat eine Zeitlang gut funktioniert, allerdings sperrt sie nicht immer zu, und ich glaube, sie weiß nicht, dass ich weiß, dass er die längste Zeit offen ist, und ich möchte ihr das auch nicht sagen. Aber jetzt erfährt sie es wahrscheinlich." (14.3.2022)