Netflix-Serie "Haus des Geldes": Wer selbst kein Geld drucken kann, der muss es anderweitig verdienen.

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Mitte Jänner war bekannt geworden, dass Netflix die Preise für Abos in den USA erhöht, nun schlagen die ersten Preiserhöhungen dieser Art auch diesseits des Atlantiks auf: Wie "Cnet" berichtet, werden die Gebühren in Großbritannien und Irland je nach Abomodell um jeweils ein bis drei Euro steigen. Die neuen Preise gelten ab sofort, Bestandskunden werden über die Änderungen 30 Tage vor der nächsten Abrechnung informiert.

Genau genommen steigt in Irland der Preis für das Standard-Abo um zwei Euro auf 15 Euro, das Basis-Abo verteuert sich um einen Euro auf neun Euro pro Monat, und das Premium-Abo wird um drei Euro teurer – es kostet künftig 21 Euro monatlich. Ähnliche Änderungen gelten für Großbritannien in britischen Pfund.

Werbung auf Netflix?

Diese Ankündigung kommt, nur kurz nachdem Netflix-CFO Spencer Neumann bei einer Investorenkonferenz verkündete hatte, dass es derzeit zwar keine konkreten Pläne für ein werbefinanziertes Modell gebe – man diesen Schritt aber für die Zukunft nicht gänzlich ausschließe. In den USA hatte zuvor Disney+ für 2022 ein günstigeres Abo-Modell angekündigt, das gestützt auf Werbung funktionieren und so neue Zielgruppen erreichen soll.

Netflix ist derzeit der meistgenutzte Streamingdienst in Österreich: Mit 34 Prozent Marktanteil liegt man knapp vor Prime Video mit 32 Prozent. Zugleich tut sich das Unternehmen derzeit schwer, neue Kunden zu gewinnen: Der Konzern gewann im abgelaufenen Quartal 8,28 Millionen Neukunden, 110.000 weniger als von Analysten im Vorfeld der jüngsten Bilanzpräsentation erwartet worden waren. In Österreich hat Netflix laut einer Analyse von Justwatch im vergangenen Jahr gar zwei Prozent an Kunden verloren, während der Herausforderer Disney+ im gleichen Zeitraum um fünf Prozent zulegte.

Analysten zufolge wirkt sich auch der stärkere Wettbewerb negativ auf das Wachstum aus. So investierten Rivalen wie Walt Disney und die AT&T-Tochter HBO Max zuletzt Milliardenbeträge, um sich ein Stück vom Streaming-Kuchen abzuschneiden. (stm, 11.3.2022)