Deutschland hat die Live-Webcams von Autobahnen abgeschaltet. In Österreich senden sie noch

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Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine werden derzeit keine Live-Bilder deutscher Autobahnen im Internet veröffentlicht. Wie das deutsche Verkehrsministerium am Sonntag auf Anfrage mitteilte, stehen die Verkehrskameras der Autobahn GmbH des Bundes "aufgrund der aktuellen sicherheitspolitischen Entwicklungen in Europa" derzeit nicht zur Verfügung. Man hoffe jedoch, den Service bald wieder anbieten zu können.

Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" über die Abschaltung der Webcams auf der Internetseite der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen (VMZ) berichtet. Die VMZ bestätigte demnach, dass der Krieg in der Ukraine der Hintergrund dafür sei. "Auch der Straßenverkehr in Niedersachsen ist von den Auswirkungen des Konflikts betroffen", wurde ein Sprecher zitiert.

Autobahn-Kameras in Österreich

In Österreich sind die Webcams an den Autobahnen weiterhin online, wie ein Überprüfung des STANDARD ergab. Auf der Webseite der verantwortlichen Asfinag, wo die Hunderten Kameras an österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen aufgelistet sind und aufgerufen werden können, findet sich allerdings der Hinweis, dass die Kooperationspartner aus Bayern und Baden-Württemberg derzeit bis auf Weiteres keine Bilder bereitstellen.

Bereits Anfang März hatte der SWR unter Berufung auf einen Sprecher des baden-württembergischen Verkehrsministeriums geschrieben, die Kameras seien nicht abgeschaltet worden, man veröffentliche nur keine Bilder mehr im Internet. Man komme damit einer Bitte des Verkehrsministeriums nach. "Es gibt vermehrt Aktivitäten von sicherheitspolitisch relevanten Akteuren im Straßenraum", sagte der Sprecher des Ministeriums in Stuttgart demnach wörtlich. (red/dpa, 13.03.2022)