Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenbank Oberösterreich, verspricht sich durch den BTU-Erwerb "mehr Schlagkraft am heimischen Geschäftsreisemarkt".

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Wien/Linz – Der größte heimische Tourismuskonzern Verkehrsbüro verkauft rückwirkend mit Jahresbeginn 2022 sein Geschäftsreisesegment an die Raiffeisenlandesbank-Oberösterreich-Tochter BTU (Business Travel Unlimited Reisebüro), teilten die Firmen am Montag mit. Insgesamt würden rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln, mit ihnen auch die beiden Geschäftsführer Thomas Kreillechner und Peter Tolinger

Fokus auf gehobene Stadthotellerie

Geschäftsreisen sind seit der Corona-Krise stark zurückgegangen und werden nun vermehrt durch Videokonferenzen ersetzt. Das Verkehrsbüro will sich künftig auf die beiden Bereiche Freizeitreisen sowie Hospitality mit dem Fokus auf gehobene Stadthotellerie konzentrieren. "Die letzten beiden Jahre haben den gesamten Tourismus weltweit nachhaltig verändert und verlangen von uns eine klare Fokussierung und auch Priorisierung für die Zukunft", sagte Verkehrsbüro-Chef Martin Winkler laut Aussendung.

Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörde umfasst die Transaktion die Gesellschaften Verkehrsbüro Business Travel GmbH sowie die AX Travel Management GmbH. Das lokale MICE-Geschäft (Kongresse, Tagungen etc.) bleibt hingegen beim Verkehrsbüro.

Ziel: Nachhaltiger Wachstumskurs

BTU ist mit seinen Geschäftsreisebüros österreichweit an sechs Standorten mit rund 100 Beschäftigen vertreten. CEO der BTU bleibt auch nach der Übernahme Georg Nader. Weil sich Firmengründerin Christiane Tondolo als Gesellschafterin Ende 2021 zurückgezogen hat, steht die BTU nun vollständig im Eigentum der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.

"Die Reisebranche war von der Pandemie besonders betroffen. Mit dieser Transaktion wird der Grundstein für einen nachhaltigen Wachstumskurs der BTU gelegt. Wir bündeln Kompetenzen und stärken das Kerngeschäft der BTU, damit diese die Chancen nach der Pandemie nützen und künftig mit noch mehr Schlagkraft am heimischen Geschäftsreisemarkt auftreten kann", so Eigentümer-Vertreter und Raiffeisenlandesbank-Oberösterreich-Generaldirektor Heinrich Schaller.

Vor der Corona-Pandemie erzielte BTU einen vermittelten Umsatz von rund 143 Millionen Euro. Durch die Übernahme wird BTU Franchisepartner von American Express und bekommt Zugang zum internationalen Netzwerk American Express Global Business Travel. "Mittelfristig erwarten wir nach erfolgreicher Bewältigung der Corona-Pandemie ein starkes Wachstum", sagte BTU-Chef Nader. (APA, 14.3.2022)