Was ist schlimmer: Werbung für Windows oder Werbung in Windows?

Foto: STAN HONDA / AFP

Immer wieder hat Microsoft sein eigenes Betriebssystem auch als Werbefläche für andere Erzeugnisse aus dem eigenen Haus genutzt. Gerade der Nachdruck, mit dem das Unternehmen so seinen Browser Edge bewirbt, hat regelmäßig für Aufsehen gesorgt. Das hält den Windows-Hersteller aber offenbar nicht davon ab, sich nach neuen Plakatflächen am Desktop der Nutzer umzusehen.

Werbung

Der neueste Eintrag in diese Serie: Microsoft testet derzeit die Einblendung von Werbungen im File Explorer, also dem Dateimanager von Windows 11. Direkt über der Dateiansicht wird dabei etwa der Microsoft Editor beworben, wie der Screenshot eines Windows Insider MVPs auf Twitter zeigt.

Die Reaktionen der Community kamen ebenso flott, wie sie erwartbar waren: Der Dateimanager sei einer der schlechtesten Plätze, um Werbung unterzubringen – außer man wolle die Nutzer dazu bringen, auf eine andere Software zu wechseln, formuliert es etwa ein User.

Vorgeschichte

Woran sich manche wohl nicht mehr erinnern können: Es wäre nicht das erste Mal, dass Microsoft den Dateimanager als Werbefläche nutzt. So wurde an dieser Stelle bereits im Jahr 2016 der Cloud-Dienst Onedrive beworben, wie Bleeping Computer erinnert – das noch dazu wesentlich größer, als es die neue Werbung ist.

Später folgte dann die Bewerbung der Office-Web-Apps in der Menüzeile von Wordpad, was ebenfalls viele Nutzer erzürnte. Am meisten Aufruhr gab es aber angesichts all der Microsoft'schen Versuche, die Verbreitung von Edge zu steigern. So wurde im Startmenü von Windows 10 lange Edge angeboten, wenn man nach einem anderen Browser suchte. (red, 15.3.2022)