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Abgang: Yandex.

Foto: ALBERT GEA / REUTERS

Über das Suchfenster von Firefox lassen sich allerlei unterschiedliche Suchmaschinen erreichen. Die Default-Wahl kann aber nur eine sein, und diese Exklusivität stellt den Kern des Geschäftsmodells des Softwareherstellers Mozilla dar. Jedes Jahr kassiert das Unternehmen von Google hunderte Millionen US-Dollar für diese Positionierung.

Russische Ausnahme

Doch es gibt eine Ausnahme: In einzelnen Ländern – allen voran Russland und die Türkei – stellt nämlich die russische Suchmaschine Yandex die Default-Wahl dar. Oder, genauer gesagt: stellte. Mit dem Update auf Firefox 98.0.1 wurden Yandex sowie Mail.ru nämlich aus der Liste der Suchanbieter entfernt, wie aus den zugehörigen Release Notes hervorgeht.

Gegenüber Bleeping Computer verrät Mozilla noch weitere Details. Grund für die Entscheidung sei demnach, dass in der Yandex-Suche mittlerweile ganz klar staatliche Desinformation bevorzugt wird, was den Prinzipien von Mozilla widerspreche.

Reset

Betroffen sind neben den beiden genannten Ländern auch Kasachstan und Belarus. Dort bekommen die Nutzer nun – zumindest fürs Erste – von Haus aus das, was der Rest der Welt mit Ausnahme Chinas auch erhält: die Google-Suche. Auch die in von lokalen Partnern vertriebenen Firefox-Versionen zum Teil vorinstallierten Add-ons und Bookmarks für Yandex werden mit dem Update entfernt, betont Mozilla.

Selbst können die Nutzer natürlich weiterhin Yandex als Suchmaschinenanbieter eintragen und auch zur Default-Wahl machen. Das ließe sich auch nur schwer verhindern, stehen dahinter doch offene Standards. Neben der Suche von Yandex hat Mozilla übrigens auch jene für Mail.ru sowie für das soziale Netzwerk Odnoklassniki (ok.ru) aus dem Browser entfernt. (apo, 15.3.2022)