Die Kurve öffentlicher Werbebuchungen bei Blättern und Sendern zeigte 2021 noch einmal leicht nach oben.

Foto: fid

Wien – Die Werbeausgaben öffentlicher Stellen sind im Gesamtjahr 2021 gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2020 noch leicht gestiegen: 225 Millionen Euro gaben Bundesregierung, Länder und öffentliche Institutionen und Firmen laut am Dienstag veröffentlichten Medientransparenzdaten für Werbebuchungen aus. 2020, im ersten Pandemiejahr, waren es 222,3 Millionen.

Die Bundesregierung hat ihre Buchungen leicht von 47,5 auf 45,3 Millionen im Gesamtjahr reduziert.

Weiterhin besonders intensiv gebucht sind nach den gemeldeten Daten die großen Boulevardblätter "Krone", "Österreich/Oe24" und "Heute".

Rekordquartal zu Jahresende 2021

Im vierten Quartal 2021 kletterten die Werbeausgaben der öffentlichen Stellen insgesamt laut Medientransparenzmeldungen an die KommAustria auf bisher nie dagewesene 79,6 Millionen Euro.

Die Grafik zeigt die Entwicklung des gesamten Buchungsvolumens nach Quartalen seit Mitte 2012, als die Meldepflicht für öffentliche Stellen eingeführt wurde.

Die Buchungen der Bundesregierung

Die Werbebuchungen der Bundesregierung gingen 2021 laut Medientransparenzdaten gegenüber dem Vorjahr leicht von 47,5 auf 45,3 Millionen Euro zurück.

Wien stabil hoch, Oberösterreich wählte

Das weitaus werbefreudigste Bundesland Wien – gerechnet ohne stadteigene Betriebe mit ebenfalls beträchtlichen Werbevolumina – hielt 2021 sein Volumen gegenüber dem Wahljahr 2020 stabil bei 24,2 Millionen Euro.

Das Land Oberösterreich steigerte seine Werbeausgaben im Regionalwahljahr 2021 von 3,9 auf 5,3 Millionen Euro.

Fokus Boulevard

Wo buchen Bund, Länder und andere öffentliche Stellen? Auflagenstarke und/oder reichweitenstarke Boulevardmedien und der ORF liegen da gemeinhin vorne.

Die Grafik dröselt die Gesamtbuchungen öffentlicher Stellen bei Medienkonzernen und Medien nach Regierungsinseraten, Länderbuchungen und Buchungen anderer Stellen auf:

Boulevard 2021 rückläufig

Die Buchungen der öffentlicher Stellen bei "Krone", "Heute" und Mediengruppe Österreich um die Medienmarken "Österreich" und "Oe24" sind laut Medientransparenzmeldungen 2021 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen.

Die gemeldeten Daten dürften aber nicht das komplette Werbevolumen öffentlicher Stellen abbilden: Buchungen von bis zu 5.000 Euro pro Quartal müssen bisher nicht gemeldet werden. Auch Buchungen bei nichtperiodischen Medien, die seltener als viermal pro Jahr erscheinen, müssen nicht gemeldet werden.

Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) hat Branchenvertreterinnen und Experten zu Diskussionen ins Bundeskanzleramt eingeladen, um Reformen des Medientransparenzgesetzes sowie der Medienförderungen zu diskutieren. In den nächsten Wochen gibt es weitere Runden dazu. (pp, fid, 15.3.2022)