Berlin – Zum Auftakt der Berliner Modewoche hatte die finnische Designerin Sofia Ilmonen am Montagabend ihre Entwürfe im "Kraftwerk" – einem ehemaligen Heizkraftwerk gezeigt. Der Abend stand aber auch unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. So wurde mit einer Schweigeminute an die Opfer erinnert.

Zum Auftakt der Laufstegschauen kamen am Montagabend unter anderem das Model Franziska Knuppe und der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD).

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Designerin Sofia Ilmonen war im vergangenen Jahr beim Mode-Festival in Hyères ausgezeichnet worden.
Foto: REUTERS/Lisi Niesner TPX IMAGES OF THE DAY

Am Dienstag lief bei Designerin Anja Gockel die aus Kiew geflüchtete ukrainische Tänzerin Nataliia Ovcharova in einem blau-gelben Outfit über den Laufsteg.

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Kleider in Blau und Gelb bei Anja Gockel
Foto: REUTERS/Lisi Niesner TPX IMAGES OF THE DAY

Weil der ukrainische Designer Jean Gritsfeldt nicht nach Berlin kommen und seine Kollektion nicht geliefert werden konnte, halfen rund 30 Freiwillige, seine Entwürfe nachzuschneidern, sagte Carina Bischof, die Geschäftsführerin des Vereins Fashion Revolution Germany. Er habe das Team telefonisch aus Kiew gebrieft.

Die Kollektion des ukrainischen Designers Jean Gritsfeldt wurde in Berlin nachgeschneidert.
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Und so heulten am Mittwoch vor Gritsfeldts Show Sirenen wie bei einem Bombenalarm, am Ende trugen die Models eine ukrainische Fahne über den Laufsteg: Der Designer aus Kiew setzte ein Zeichen gegen den Krieg in seiner Heimat. "Heute ist nicht die Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode", sagte er in einer Videobotschaft.

Designer Kilian Kerner ließ nach seiner Show Hoodies mit einem "Peace"-Schriftzug über den Laufsteg marschieren.
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Die Berliner Modewoche findet zweimal jährlich statt und vereint mehrere Veranstaltungen unter einem Dach. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagte: "Die Mode ist immer auch politisch", das sei sie auch in der Vergangenheit so gewesen. (Apa, red, 17.3.2022)