In den Videos geht der junge Mann recht entspannt mit seiner Kündigung um.

Foto: Tiktok/calm.simon

Aufgrund von steigenden Mietpreisen und einem nicht schnell genug mitwachsenden Gehalt entschied sich der US-Amerikaner Chibuzor Ejimofor, in das Büro seines Arbeitgebers zu ziehen. Seinen Alltag begann der junge Mann auf Tiktok zu teilen und erreichte mit einem der Videos mehr als zwölf Millionen Views. Unter den Zusehern war auch sein Arbeitgeber, der den Mann daraufhin entließ.

Zwölf Millionen Views

"Ich ziehe von meiner Wohnung in mein Büro", erzählt der 28-Jährige in einem der Videos. "Die zahlen mir nicht genug, damit ich mir beides leisten kann." Es sei eine Form des Protests, so der Mann. "Mal schauen, wie lange ich damit durchkomme."

Nicht lange, wie sich herausstellte. Nach bereits drei Nächten meldete sich der Arbeitgeber bei Ejimofor und legte ihm nahe, das Büro zu räumen. Danach wurde er gefeuert, so der junge Mann gegenüber "Insider". "Ich wünschte, sie wären das anders angegangen – sie hätten im Gespräch herausfinden können, wie es um meine Finanzen steht."

Den Schritt, die Videos online zu stellen, bereut er nicht. "Hätte ich mein Leben im Büro nicht online geteilt, hätte ich sicher sechs oder mehr Monate dort schlafen können", mutmaßt der junge Mann. Die vielen neuen Zuseher auf seinem Kanal würden ihm aber Mut machen, einen neuen Karriereweg einzuschlagen. Er habe viel gelernt, wie man kurzweilige, unterhaltsame Videos auf Tiktok erstellt. "Ehrlich, die Aufmerksamkeit von so vielen Menschen online zu bekommen – das passiert dir einmal im Leben." Er würde jetzt ein wenig reisen wollen und dann entscheiden, was er mit seinem weiteren Leben anfangen möchte.

Steigende Mieten

In der US-Stadt Seattle, wo Ejimofor lebt, sind allein im letzten Jahr die Mietpreise um rund 25 Prozent gestiegen. Da die meisten Büros aufgrund der Pandemie und der Möglichkeit, von zu Hause aus arbeiten zu können, leerstehen, entsteht natürlich viel ungenutzter Raum. Dies war auch die Überlegung des jungen Tiktokers. Die wenigen Kolleginnen, die ihn in dieser Zeit im Büro angetroffen und seinen umgebauten Arbeitsplatz gesehen hätten, zogen offenbar trotzdem nicht in Erwägung, dass Ejimofor wirklich im Büro leben würde.

Mögliche Nachahmer seien aber gewarnt. Laut dem jungen Mann sei die Personalabteilung seiner Firma sehr ungehalten über seinen Einzug gewesen. Sie ersuchte Ejimofor auch, die Videos von der Online-Plattform zu löschen – eine Forderung, die der Mann bis heute nicht erfüllte. (red, 17.3.2022)