Putin war im russischen TV plötzlich nicht mehr zu sehen.

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Moskau/Kiew/Paris – Im russischen Staatsfernsehen ist die Übertragung einer Rede von Kremlchef Wladimir Putin am Freitag zwischenzeitlich unterbrochen worden. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach später von technischen Problemen. Erst nach mehreren Minuten war die Berichterstattung von dem Auftritt im Moskauer Luschniki-Stadion fortgesetzt worden. Putin hatte vor Zehntausenden Menschen die "militärische Spezial-Operation" in der Ukraine gelobt. Er betonte, alle Pläne würden umgesetzt.

Es habe eine Panne auf einem Server gegeben, sagte Peskow der Agentur Interfax. Wenig später wurde die Rede in voller Länge im TV-Kanal Rossija 24 gezeigt. Wie es zu der mutmaßlichen Panne kommen konnte, ist nicht bekannt.

Erst am Montag sorgte ein Statement der Redakteurin Marina Owsjannikowa auf dem russischen TV-Sender Kanal 1 für Aufsehen. Sie hielt ein Plakat ins Bild, auf dem Anti-Kriegsparolen standen. Zudem veröffentlichte sie eine zuvor aufgenommene Videobotschaft.

DER STANDARD

Jahrestag der Übernahme der Krim

Das Staatsfernsehen hatte die Show aus dem Luschniki-Stadion mit Zehntausenden Zuschauern live gezeigt, von denen viele russische Fahnen schwenkten. Nach Rednern und einem Konzert trat Putin auf die Bühne. Kurz nachdem der Präsident mit dem Reden begonnen hatte, brach die Übertragung jedoch ab. Statt dessen wurden aufgezeichnete Bilder von Reden und Konzertauftritten gezeigt.

Im Stadion schwenkten die Menschen die russischen Staatsflaggen und Fahnen mit dem Buchstaben Z, der als Symbol für die "militärische Spezial-Operation" steht. Die Menschen riefen: "Für Russland. Für den Sieg." Über der Bühne, auf der Putin auftrat, stand: "Für eine Welt ohne Nazismus". Anlass des Auftritts war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim am 18. März 2014. (APA, 18.3.2022)