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Die Jacke hat umgerechnet rund 12.150 Euro gekostet.

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Es hätte eine seiner großen Ansprachen vor dem eigenen Volk werden sollen. Eine Rede, um die russische Bevölkerung weiter für den Krieg gegen die Ukraine zu motivieren. Doch nicht nur, dass die TV-Übertragung aus dem Moskauer Luschniki-Stadion plötzlich unterbrochen werden musste. Auch Wladimir Putins Kleidungsstil sorgte im Nachgang auf sozialen Medien reichlich für Diskussionsstoff.

So fanden einige Beobachterinnen und Beobachter rasch heraus, dass es sich bei Putins Jacke um ein Produkt des italienischen Luxuslabels Loro Piana handelte, das 1,445 Millionen Rubel – nach aktuellem Kurs umgerechnet rund 12.150 Euro – kostete. Ein äußerst misslungenes Signal angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft und somit die Bevölkerung aktuell massiv unter den westlichen Sanktionen leidet, wie diverse Userinnen und User anmerken.

Andere wiederum sehen eine gewisse Inkonsequenz im Putins Botschaften: so wettere er eifrig gegen den Westen, seine Politik und seine Unternehmen – außer eben, wenn es sich um italienische Luxusmarken handle.

Nicht wenige Twitteranten gehen auch mit Loro Piana hart in die Kritik und fordern dazu auf, das Modelabel zu boykottieren. Andere wiederum betonen, dass Loro Piana keine Schuld an der Politik seiner Kunden habe. Tatsächlich hat sich das Unternehmen in einem Statement inzwischen klar gegenüber dem russischen Angriffskrieg distanziert. Man betont, dass man die Lieferungen nach Russland unterbrochen habe und daran arbeite, dem ukrainischen Volk in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Verbänden zu helfen.

Server-Fehler bremste TV-Übertragung

In einem Bericht des Stern werden diverse andere Aspekte angeführt, die das Event von Freitag mehr zu einer Blamage als zu einem Triumph werden ließen. So soll die bereits erwähnte Unterbrechung der TV-Übertragung auf einen Serverfehler zurückzuführen sein – während man sich eifrig um die Behebung des Problems bemühte, strömten die Menschen bereits aus dem Stadion.

Zudem wurde durch Postings auf Social Media die Nachricht verbreitet, dass die 200.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht individuell zur Veranstaltung erschienen sind, sondern ganze Belegschaften aus Fabriken und Studenten der Moskauer Universitäten in geführten Gruppen dort hin gebracht wurden. (red, 20.3.2022)