Pill Pullman ist zurück: "The Sinner" auf Netflix.

Foto: Netflix

Harry Ambrose ist in Pension – und glücklich damit. Sein Leben als Mordermittler hat er hinter sich gelassen. Und in Sonya, die er in seinem letzten Fall gerettet hat, hat er eine Lebenspartnerin gefunden, die ihm dabei hilft, seine persönlichen Dämonen in Zaum zu halten. Alles wunderschön ...

Ja Sonya, das hättest du gern! Denn Harry versaut dir deinen Urlaub in diesem bezaubernden Kaff an der New-England-Küste ganz gewaltig. Na ja, nicht er persönlich, sondern der Fall der vermissten Percy Maldoon. Noch tags zuvor hatte Harry sie am Hafen zufällig kennengelernt, mit ihr geplaudert. Und nun ist sie weg. Und Harry ist sicher, auf einem seiner nächtlichen Schlaflosigkeitsspaziergänge (siehe Dämonen) gesehen zu haben, wie sie von der Klippe sprang. Oder wurde sie gesprungen?

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Mordermittlung inmitten der Idylle

Wie auch immer: Harry ist zurück im Business, Sonya findet keine Muße mehr für ihre Bilder, das alte Leben hat Harry erbarmungslos wieder gepackt. Und so beginnt inmitten der Idylle, die aussieht, als hätte man sie bei einer Folge von Immer wenn sie Krimis schrieb geklaut, eine Mordermittlung.

Selten ist es eine gute Idee, wenn Kommissarinnen oder Kommissare aus dem Ruhestand zurückgeholt werden. In The Sinner hingegen schon. Mit Staffel vier rehabilitieren sich deren Macher, denen nach einer fulminanten ersten Staffel (Jessica Biel!) immer weniger einfiel. So zäh aber die Ermittlungen jetzt auch vonstattengehen mögen: Drehbuch und Regie bieten ein paar pfiffige erzählerische Ideen – und Mime Bill Pullman darf noch einmal beweisen, dass Harry Ambrose wohl die Rolle seines Lebens ist. Gelungenes Comeback, aber jetzt kann sich der Sünder wirklich zur Ruhe begeben. (Gianluca Wallisch, 21.3.2022)