Taycan, Taycoon, Taiga, Taigo: ganz schön viel Tay/Tai zugange dieser Tage. Wobei, für Wohl und Wehe der borealen Wälder ist der Taigo nicht zuständig, auch in den dortigen unwegsamen Regionen wäre er fehl am Platz. Da fährt man besser mit dem Taiga, dem Lada, herum, der hat Allrad antrieb und russische Unverwüstlichkeit im Serienumfang.

Bei Kleinwagen haben die Coupés ausgedient, bei Klein-SUVs kehren sie zurück. Der Taigo, ein schnörkelloser Typ.
Foto: Porsche Austria / Christian Houdek

Der Taigo ist ein Fronttriebler, ausschließlich, mit ausgereifter deutscher Technik im Serienumfang, und er fühlt sich dort wohl, wo sich seinesgleichen, wo sämtliche Front antriebs-SUVs sich wohlfühlen: auf asphaltiertem Untergrund.

Importeur Porsche Austria hatte zum Kennenlernen geladen, gleich neben dem Fliegerhorst Langenlebarn, die heimischen Luftstreitkräfte befinden sich in erhöhter Bereitschaft, an unserer Fieseler-Storch-Luftflotte kommt keiner vorbei. Nein, mit so was scherzt man nicht, vom Taigo ist hier die Rede. Er fliegt tief, tunlichst mit Bodenkontakt, wir haben ihn raufpilotiert zur Dopplerhütte und weiter Richtung Mauerbach und Tulbinger Kogel.

Foto: Porsche Austria / Christian Houdek

Reichlich Kurven mithin, und da wäre der erste Eindruck: völlig problemlos zu bewegen, der Wagen, mit einem Fahrwerk auf der komfortablen Seite. Antriebsseitig handelte es sich um ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit 110 PS in Kombination mit 7-Gang-DSG, die Doppelkupplungs-Automatik wird auch in den kleinen Baureihen immer beliebter, und zwar in R-Line-Topausstattung.

Ein Brocken Geld

Was das kosten darf? Schlanke 31.160 Euro – in der günstigsten Version (Life) kommt diese Konstellation auf 27.670, und damit wären wir bei Gesamtangebot: Besagten 110-PS-Otto gibt es auch mit 6-Gang-Schaltung (25.480 bis 28.970 €), das günstigste Modell ist der 1,0 TSI mit 95 PS und 5-Gang-Rührmichum (24.290 €). Ganz oben rangiert der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 150 PS und ausschließlich 7-Gang-DSG, das kommt auf 33.010 bis 33.120 €, und die vier Diesel gliedern sich – gar nicht, weil eben ausschließlich Benziner im Angebot.

Foto: Volkswagen

Was kriegt man für doch einen ordentlichen Brocken Geld? Ein kompaktes Trendmobil mit 4,27 m Länge und 440 bis 1222 Liter Kofferraum – das ist nur geringfügig weniger als beim T-Cross (455 bis 1281), dessen "Coupé"-Interpretation er ist, dessen Namen ihm aber nicht eignet. An Assistenz- und Vernetzungsbrimborium ist alles an Bord, was man von einem modernen Fahrzeug begehren mag, Hauptwermutstropfen ist das viele Hartplastik, immerhin haben in der Taiga keine Bäume dafür sterben müssen.

Die Nachfrage nach dem nüchtern designten, aber doch etwas peppigeren, emotionaleren Auto ist bereits enorm, und eigenartig, Stichwort "da hinten tut sich was": Bei Kleinwagen sind Coupés seit langem passé, nun tauchen sie in denselben Dimensionen, nur etwas höher und mit vier Türen, wieder auf und je de(r) schreit "Willhaben".

Matchen wird sich der Taigo nach Importeurseinschätzung mit Typen wie Hyundai Kona, Peugeot 2008, Kia Stonic bis hin zu Citroën C3 Aircross, Renault Capture, Ford Puma, Nissan Juke und Mazda CX3. Reichlich Gegner, doch es ist für alle Platz. (Andreas Stockinger, 23.3.2022)