Da kann man sich entspannen und braucht nicht zu rechnen oder nachzudenken: Die Reichweite passt. Und wenn die elektrische Reichweite nicht passt, auch egal, dann schaltet das System auf den Verbrenner um, damit kommt man jedenfalls weit genug – und wo immer man ist, wird man eine Tankstelle finden, in der man im Nu und sehr verlässlich die Reichweite wieder auffüllen kann. Auch wenn das zurzeit immer teurer wird.

Der BMW X3 braucht sich nicht neu zu erfinden, der funktioniert perfekt und hat eine ansprechende Größe. Kann angesteckt werden, fährt aber auch mit Benzin, beides ist zurzeit nicht rasend günstig.
Foto: Stockinger

Die zwei Euro waren schon eine Schmerzgrenze. Vor einem Jahr konnte man mit ein bisschen Suche und Glück sogar um einen Euro den Liter tanken. Aber der Strom ist ja nicht umsonst, in etwa kostet der Kilometer elektrisch letztendlich so viel wie einer, der mit Benzin oder Diesel zurückgelegt wird. Elektromobilität ist keine Preisfrage, sondern eine ökologische Frage.

Was ein Plug-in-Hybrid wie der BMW X3 xDrive30e jedenfalls kann: beides. Der Verbrenner stellt die Reichweite sicher, der Elektroantrieb im Idealfall nicht nur das gute Gewissen, sondern tatsächlich das emissionslose Vorankommen. In der Stadt geht das jedenfalls. Beim X3 stehen bis zu 50 Kilometer auf dem Papier, in der Praxis sind es jedenfalls ehrliche 30 Kilometer mindestens, wer alles sparsam tut, kommt vielleicht 40 Kilometer weit – bis zur nächsten Steckdose.

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Bei allen Nachteilen, zwei Antriebe und das damit verbundene Gewicht, stellen die Plug-in-Hybride immer noch eine vernünftige Alternative, einen praktikablen Weg vom Verbrenner in die E-Mobilität dar.

Bis zu 135 km/h elektrisch

Grafik: Der Standard

Den BMW X3 gäbe es ja ganz elektrisch (iX3) auch schon, aber wer sich das nicht traut oder wer regelmäßig mehr Reichweite braucht, der ist mit dem 30e gut bedient. Der Vierzylinder leistet 184 PS und bekommt Unterstützung durch einen Elektromotor mit 109 PS. Systemleistung: 292 PS. Allerdings, und das ist der Nachteil, wiegt der X3, der alles kann, glatte zwei Tonnen, das das sind 275 Kilogramm mehr als die Version ohne elektrifizierten Antriebsstrang. Das zusätzliche Hüftgold rührt vor allem von der zwölf Kilowattstunden großen Batterie und dem Elektromotor her.

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Fahrspaß ist dennoch gegeben, der X3 kann in dieser Version beides, das ganz gemütliche Vorankommen, hier ist vor allem die smarte Achtgang-Automatik hilfreich, es geht aber auch dynamisch. Das Zusammenspiel beider Motoren erlaubt eine Beschleunigung von 6,1 Sekunden auf 100 km/h. Bei 210 km/h ist Schluss, da wird abgeregelt. Dafür kann die PHEV-Version bis zu 135 km/h rein elektrisch fahren, halt nicht sehr lange.

Sonst ist der X3 der X3, mit allen Vorzügen von BMW und insgesamt sehr heimelig. Das Auto sitzt um die Schultern sehr gut, passt auch den Mitreisenden gut, lediglich beim Gepäck muss man eine Spur achtsamer sein, da passt nicht ganz so viel rein wie ohne Elektromotor, eh klar, da fehlen dann 100 Liter, und die Stufe im Kofferraum ist auch unhübsch. Man muss nur besser schlichten, dann geht alles rein. (Michael Völker, 25.03.2022)