Selbst eine 2G-Regel sei besser argumentierbar als eine 3G-Regel, sagt von Laer.

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3G oder Maskenpflicht: Vermutlich ab Donnerstag werden für Innenräume die Corona-Regeln wieder verschärft. Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer hält die Wiedereinführung von 3G für sinnlos: Diese Regel ergebe "keinen Sinn" mehr, denn derzeit sei das Ansteckungsrisiko für Geimpfte und Genese gleich hoch wie für Umgeimpfte, sagte sie zur "Krone". Gerade für die Nachtgastronomie und für Veranstaltungen halte sie deshalb eine 1G-Regel für sinnvoll. Zutritt sollen also nur negativ getestete Personen haben dürfen.

Auch eine 2G-Regel sei argumentierbar, da man damit jene Personen schütze, die das höchste Risiko einer schweren Covid-Erkrankung haben: Menschen, die ungeimpft sind und noch keine Infektion hatten. Die Impfung schütze nach wie vor gut vor schweren Verläufen, sagte sie.

Außerdem kritisierte von Laer das kurzzeitige Ende der FFP2-Masken-Pflicht. Diese hätte "nie abgeschafft werden dürfen", sagte sie.

Bergthaler: "Wissen, dass wir benutzt werden"

Ähnlich sieht das der Virologe Andreas Bergthaler. Er setzt allerdings auf Eigenverantwortung. "Was nützen also Regeln, wenn sie niemand einhält?", fragte er in einem Interview mit der "Presse". Um eine Maske in Innenräumen zu tragen, brauche es keine Pflicht oder Vorgaben.

Nur weil die Intensivstationen derzeit nicht voll sind, sei die Pandemie noch nicht vorbei, warnte er. Bergthaler ist auch Mitglied der Gecko-Kommission und sagte: "Wir sind nicht naiv, wir wissen, dass wir benutzt werden". Das sei aber kein Problem, solange es der Politik darum geht, die Pandemie besser zu verstehen. "Problematisch wird es, wenn Gremien vorgeschoben werden, um politische Entscheidungen vermeintlich zu rechtfertigen." Die beste Waffe dagegen sei Transparenz. (lalo, 22.3.2022)