Edith Klinger.

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Wien – Sie war die "Tiermutti" der Nation und legendär für ihren Kampf um das Wohl von Hund, Katz' und Co: Edith Klinger wäre am Montag 100 Jahre alt geworden. Mit "Wer will mich" schrieb sie österreichische Fernsehgeschichte, mit der "Krone-Tierecke" Mediengeschichte. 2013 verstarb sie kurz vor ihrem 91. Geburtstag in einem Wiener Privatspital.

Die engagierte Tierschützerin – Tiere hat sie schon im Alter von drei Jahren gerettet – bestritt mehr als 800 Sendungen und suchte dort für herrenlose Hunde und Katzen ein neues Heim. Zu Beginn – die erste Ausgabe von "Wer will mich?" zeigte der ORF am 23. Februar 1981 – war die Sendung nur fünf Minuten lang. Doch mit jedem Monat wurde sie länger. Hervorgerufen durch das große Echo, das "Wer will mich?" hatte, wurde sie schließlich auf 15 Minuten ausgedehnt. "Mein Herz gehörte schon immer besonders den alten, kranken und schwierigen Tieren", sagte Klinger einst.

Biografie

Dabei begann alles ganz "untierisch". Geboren am 28. März 1922 in Wien, wuchs Edith Klinger in Rumänien auf. Sie besuchte das französische Lyceum in Bukarest, nach der Matura die Akademie für Darstellende Künste. 1947 kam sie nach Wien und wirkte zunächst als Schauspielerin in österreichischen Nachkriegsfilmen und in kleineren Theatern. Als Edith Prager stand sie mit Dorothea Neff, O. W. Fischer, Helmut Qualtinger und Wolf Albach Retty auf der Bühne und vor der Filmkamera.

Dann wurde Edith Klinger Managerin in einer Textildruckerei und begann 1964 bei der "Kronen Zeitung" als Freie Mitarbeiterin, für die sie Filmkritiken, Reise- und vor allem Tiergeschichten schrieb. "Drei Jahre habe ich unentgeltlich für das Blatt gearbeitet, weil ich nicht wollte, dass mein Engagement für die Tiere zum Beruf wird", beteuerte Edith Klinger. Schließlich avancierte sie für Jahrzehnte zur "Ikone" der "Krone-Tierecke".

In den 70er-Jahren hat die "Grande Dame der verstoßenen Tiere" im Seniorenklub mitgewirkt. 1991 überreichte ihr Bürgermeister Helmut Zilk, selbst ein eingestandener Hunde-Fan, einen Preis der Leopold-Gratz-Stiftung, die Privatinitiativen sozialer Art fördert. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte Klinger sehr zurückgezogen, bis sie am 14. März 2013 starb. (APA, 25.3.2022)