Peter Stöger: Die naheliegende Lösung

Peter Stöger wurde im vergangenen Dezember nach nur 31 Spielen vom ungarischen Traditionsklub Ferencvaros Budapest entlassen, wäre als ÖFB-Teamchef also sofort verfügbar. Der 55-Jährige werkelte bereits bei Köln und Borussia Dortmund auf der Trainerbank. Für den ehemaligen Meistertrainer der Austria ist das Nationalteam "die größte und wichtigste Mannschaft". Kritiker monieren, dass Stögers Spielphilosophie der von Franco Foda nicht unähnlich sei.

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Ralph Hasenhüttl: Kämpfer auf der Insel

Als eine "große Ehre" bezeichnete Ralph Hasenhüttl einmal die Aufgabe, das ÖFB-Team zu übernehmen. Der 54-Jährige kann sich den Job als Teamchef nach dem Ende seiner Karriere als Vereinstrainer vorstellen, sein Vertrag bei Southampton läuft aber noch bis Sommer 2024. Dann soll aber Schluss sein. "Fünfeinhalb Jahre in der Premier League, das ist ungeachtet aller Jobzufriedenheit schon ein sehr hoher Energieaufwand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dann noch etwas im Trainerjob machen will", sagte Hasenhüttl vor kurzem. Was wäre möglich, wenn der ÖFB schon früher anklopft?

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Andreas Herzog: Der traditionelle Kandidat

Seit Jahren wird Andreas Herzog mit dem Teamchefposten im ÖFB in Verbindung gebracht. Der 53-jährige ehemalige Israel-Teamchef winkte bereits nach der verpatzten WM-Qualifikation im Herbst ab: "Ich beschäftige mich damit nicht, das ist kein Thema. Mein Hauptaugenmerk liegt bei der Admira, die Arbeit macht mir extrem viel Spaß." Legendär ist Herzogs Tirade gegen den ÖFB, nachdem er 2017 in eine enge Auswahl um die Nachfolge von Marcel Koller gekommen ist. "Ich denke, der Herr Windtner braucht sich bei mir nicht mehr melden wegen irgendetwas. Verarschen kann ich mich selber auch."

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Adi Hütter: Der Wunsch nach mehr Toren und Risiko

Nach seiner Zeit als Trainer bei Red Bull Salzburg führte Adi Hütter die Young Boys Bern 2017/18 zum ersten Schweizer Meistertitel seit 32 Jahren und Eintracht Frankfurt bis ins Halbfinale der Europa League. Der 52-Jährige genießt international einen guten Ruf, auch wenn er zuletzt bei seinem neuen Klub Borussia Mönchengladbach nach einer Niederlagenserie mit zahlreichen Gegentoren in die Kritik geraten war. Hütters Vertrag in Gladbach läuft noch bis 2024. Seine Handschrift steht für mehr Tore und Risiko im Offensivspiel.

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Oliver Glasner: Der Wunsch nach mehr Red Bull

Mit dem VfL Wolfsburg holte Oliver Glasner in der vorigen Saison einen Champions-League-Platz in der deutschen Bundesliga, ehe er im Sommer als Nachfolger von Adi Hütter Eintracht Frankfurt übernahm. Der 47-jährige Oberösterreicher gilt als taktisch versiert, kommt aus der Red-Bull-Schule – in Salzburg war er Co-Trainer von Roger Schmidt –, das bedeutet, Glasner setzt auf Pressing und Offensivfußball mit Tempo und Mut. Also genau das, was viele Fußballfans im ÖFB-Team seit Jahren schmerzlich vermissen.

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Rene Aufhauser: Eine unerwartere Option

Sein Name taucht im ÖFB-Trainer-Karussell kaum auf. Das im Zusammenhang mit dem ÖFB-Team oft erwähnte und geforderte Red-Bull-System kennt Rene Aufhauser aber wie kein Zweiter. Der 45-jährige ehemalige Teamspieler und EM-Teilnehmer kickte selbst bei Salzburg und hatte jahrelang als Co-Trainer Anteil am Erfolg der Bullen. Seit vergangenem Sommer ist Aufhauser Cheftrainer des Farmteams FC Liefering.

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Gerhard Struber: Potenzial aus Übersee

Der ehemalige WAC-Eurofighter und Barnsley-Coach Gerhard Struber ist seit zwei Jahren Trainer bei Red Bull New York, auch er steht für das offensive Spielsystem der Bullen. "Es ist immer eine Ehre, wenn man für so eine Position ins Spiel gebracht wird. Da weiß man, dass man in den letzten Jahren einiges richtig gemacht hat." Der 45-jährige Salzburger steht noch bis Ende 2023 unter Vertrag in den USA.

Liebe User, sind Sie mit der Auswahl an ÖFB-Teamchef-Kandidaten nicht zufrieden? Dann posten Sie bitte Ihre Vorschläge! (Florian Vetter, 25.3.2022)

Kommentar

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