Chili con Carne wird oft serviert, wenn eine größere Menge an Menschen zusammenkommt und es ein unkompliziertes Essen zum Selbernehmen geben soll – also eine Party von nicht mehr ganz jungen Menschen. Damit auch jene Gäste satt werden, die kein Fleisch essen, stellen wir hier eine Variante mit Kichererbsen vor.

Zwar stehen Kichererbsen, Bohnen und Linsen oft in Verdacht, nicht ganz geräuschlos verstoffwechselt zu werden, und das schreckt viele Menschen davon ab, sie regelmäßig zu verkochen. Doch gerade der regelmäßige Verzehr hilft, sie besser zu vertragen. Auch lohnt es sich, die Hülsenfrüchte getrocknet zu kaufen. Gibt man Natron ins Einweichwasser, werden etliche blähenden Stoffe (Oligosaccharide) verringert. Auch eine lange Einweichzeit – bis zu 24 Stunden, jedenfalls aber 12 – hilft.

Chili sin Carne mit Kichererbsen
Foto: Helga Gartner

Gewürze wie Bohnenkraut oder Lorbeer gelten in der heimischen Küche als Bohnenbegleiter. In der der indischen und der levantinischen Küche sind Kreuzkümmel (Cumin), Ingwer, Fenchel und Zimt die klassischen Gewürze für Hülsenfrüchte. Auch in dem folgenden, ursprünglich südamerikanischen Rezept wird mit Cumin und Zimt gewürzt. Das kleine Stückchen Bitterschokolade ist ebenfalls der lateinamerikanischen Herkunft geschuldet.

Die Kochzeit hat ebenfalls einen Einfluss auf die Bekömmlichkeit der Hülsenfrüchte: lieber etwas länger. Ich habe die Hülsenfrüchte nicht extra gekocht, sondern in der Tomatensauce gut 1 ½ bis 2 Stunden geschmort. Ich habe das Rezept mehrmals gekocht, das beste Ergebnis habe ich mit kleinen schwarzen Biobohnen erzielt. Die hier verwendeten weißen Bohnen haben eine etwas dicke Schale, und auch optisch geben die schwarzen mehr her.

Wenn es schnell gehen soll, gibt es recht gute Convenience-Produkte in Dosen und Gläsern – umweltfreundlicher und günstiger ist aber die Trockenvariante.

Es ist kein besonders hoher Arbeitsaufwand, das Chili sin Carne zuzubereiten, doch die Kochzeit ist nicht unbeträchtlich, daher lohnt es sich, gleich eine größere Menge zu kochen. Fertiges Essen auf Vorrat zu haben ist immer beruhigend. Das Chili lässt sich prima einfrieren und auch sehr gut einrexen. Dafür das Backrohr auf 110 Grad vorheizen, Chili in Einmachgläser abfüllen, verschließen, nebeneinander auf ein tiefes Backblech oder in eine Auflaufform stellen und heißes Wasser (ca. 4–5 cm hoch) angießen. 30 Minuten im Rohr stehen lassen, abdrehen und noch weitere 15 Minuten rasten lassen. So konserviert und aufbewahrt an einem kühlen Ort, hält sich das Chili sin Carne mindestens drei Monate und ist jederzeit genussbereit.

Servieren kann man Chili sin Carne einfach mit frischem Weißbrot oder gekochten Kartoffeln, aber auch Polenta passt gut dazu.

Zutaten für 10 Portionen

  • 500 g Kichererbsen, getrocknet
  • 330 g Bohnen, getrocknet
  • 2 EL Natron
  • 330 g rote Zwiebeln
  • 100 g Staudensellerie
  • 100 ml Sonnenblumen- oder Olivenöl
  • 2–3 Zehen Knoblauch
  • 2 EL Rohrohrzucker
  • 1 EL Kreuzkümmel (Cumin), gemahlen
  • ½ EL geräuchertes Paprikapulver, süß
  • 1–2 Stangen Zimt
  • 1–2 Lorbeerblätter
  • 2 EL Tomatenmark
  • 250 ml Weißwein
  • 2 EL Salz
  • Chiliflocken
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
  • 4 Dosen Tomaten à 400 g, gehackt
  • 10 g Zartbitterschokolade

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Die Kichererbsen und die Bohnen jeweils in einem Topf mit doppelt so viel Wasser und je 1 EL Natron über Nacht einweichen.

Foto: Helga Gartner

Die Zwiebeln und den Knoblauch klein würfeln, den Staudensellerie in dünne Scheiben hobeln.

Foto: Helga Gartner

Das Öl erhitzen und die Zwiebeln, den Staudensellerie und den Knoblauch anschwitzen.

Foto: Helga Gartner

Zucker, Kreuzkümmel, Paprikapulver und Tomatenmark zugeben und kurz mitrösten.

Foto: Helga Gartner

Mit Weißwein ablöschen, noch etwas Wasser angießen und die Zimtstangen und Lorbeerblätter dazugeben.

Gemeinsam mit den gehackten Dosentomaten und Bohnen etwa eine halbe Stunde kochen.

Foto: Helga Gartner

Die Kichererbsen unterrühren und die Flüssigkeit mit Wasser ausgleichen. Die Bohnen und Kichererbsen sollen circa zwei Zentimeter mit Sauce bedeckt sein.

Kochen, bis die Hülsenfrüchte weich sind, das dauert noch circa 1 ½ Stunden.

Foto: Helga Gartner

Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken abschmecken und die Zartbitterschokolade einrühren.

Mit Brot oder gekochten Erdäpfeln servieren.

Foto: Helga Gartner

Das Chili eignet sich hervorragend zum Einfrieren. Eingerext hält es, kühl gelagert, gut drei Monate. (Helga Gartner, 30.3.2022)

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Foto: Helga Gartner