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Moderiert für RTL das werktägliche "Ukraine Update": Karolina Ashion.

Foto: AP/Stefan Gregorowius/RTL

Fast 300.000 Geflüchtete aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn in Deutschland an gekommen, täglich kommen rund 15.000 dazu. Auch die in der Ukraine sehr bekannte Journalistin Karolina Ashion ist eine der Geflüchteten, kurz nach Ausbruch des Krieges Ende Februar flüchtete sie von Kiew mit dem Auto zur rumänischen Grenze und später nach Temeswar. Von dort schaffte es die 46-Jährige mit einem Flug nach Dortmund.

Seit Mitte März ist der deutsche Privatsender RTL ihr Arbeitgeber, Ashion moderiert das neue Kurznachrichtenformat "Ukraine Update" von RTL und NTV, das von Montag bis Freitag auf Ukrainisch über die aktuelle Lage in der Ukraine informiert. Dieses neue, zehnminütige Format läuft auf RTL.news und ntv.de und ist via Youtube abrufbar.

"Ich empfinde dieses Projekt als ein Privileg. Ich will einen Beitrag leisten, dass Menschen, die hier in Deutschland Schutz suchen, erfahren, was in unserer Heimat geschieht", sagt Ashion, die seit rund 20 Jahren als Journalistin in der Ukraine tätig ist. Vor ihrer Flucht war sie fünf Jahre lang Host einer populären täglichen Live-Nachrichtensendung.

Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kenne sie persönlich seit ihrer Zeit bei einem Musiksender, sagt sie gegenüber NTV, später war Selenskyj auch ihr Chef als Produzent eines ukrainischen TV-Senders und hat sie zur Moderation eines Morgenmagazins eingeladen.

Geboren in St. Petersburg

Geboren wurde Karolina Ashion 1975 in St. Petersburg, aufgewachsen ist sie in der ukrainischen Industriestadt Schostka. Ihre Mutter stammt aus der Ukraine, ihr Vater aus Nigeria.

Wegen ihrer Hautfarbe war sie immer wieder rassistischen Angriffen ausgesetzt. So soll sie auch ihr Ex-Chef, der ukrainische Medienmanager und Kulturminister Oleksandr Tkatschenko, aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert und bei einem Casting für eine quotenstarke Morgenshow benachteiligt haben, sagte sie im Sommer 2021 in einem Interview mit The Daily Beast.

Sie selbst beschreibt sich als prinzipientreuen Menschen, diese Eigenschaft stehe ihr auch manchmal im Weg. Angst vor Veränderungen hat sie nicht.

Ihre Aufgabe in Deutschland sieht Ashion jetzt darin, unvoreingenommen über die Lage in der Ukraine zu informieren, objektiv und neutral. Auch wenn ihr das nicht immer leichtfällt. "Vor der Kamera jedoch gibt es nur die Informationen und das Festhalten der Tatsachen." (Astrid Ebenführer, 30.3.2022)