Beleidigungen, Verunglimpfungen und Unterstellungen – Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp sucht mediale Aufmerksamkeit.

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Wien – Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hat in einem Gespräch mit der Gratiszeitung "Heute" zu einem derben Rundumschlag ausgeholt. Der freiheitliche Politiker sprach sich gegen die weitere Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine auf, ohne eine Obergrenze dafür festzulegen. Nepp sieht dabei vielmehr die direkten Nachbarstaaten der Ukraine in der Pflicht. Unter den Geflüchteten seien "Oligarchen", die sich "freigekauft" hätten und nun in Wiens Luxushotels absteigen. Das verstehe er nicht unter Solidarität mit dem ukrainischen Volk.

Selenskyj für Nepp kein Held, Ukraine sei "korrupter Staat"

Die Ukraine selbst bezeichnete er als "korrupten Staat" und ihr Präsident Wolodymyr Selenskyj sei kein Held, nur weil er gegen Russland auftrete, sagte Nepp in für ihn typischer derber Wortwahl. Er zog zudem Vergleiche zum Jahr 2015, als die Freiheitlichen auch Geflohenen aus dem Syrienkrieg die Schutzwürdigkeit abgesprochen haben.

Neben dem Ukraine-Krieg kommentierte Nepp auch die Corona-Politik mit untergriffigen Worten. Er beleidigte die Regierungsmitglieder und forderte die Aufhebung aller Maßnahmen. Der einzige eigene politische Vorschlag, der von ihm kam, war ein altbekannter und bezog sich darauf, finanzielle Unterstützungsleistungen wie den Heizkostenzuschuss an die österreichische Staatsbürgerschaft zu koppeln.

Enge FPÖ-Verbindungen nach Moskau

Die FPÖ begann schon Ende der 2000er-Jahre enge Bande mit Moskau zu schmieden. Der damalige Parteichef Heinz-Christian Strache besuchte wiederholt russische Politiker, etwa den damaligen Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow. Im Jahr 2012 reiste Straches Stellvertreter Johann Gudenus gemeinsam mit Johannes Hübner (mittlerweile Bundesratsmitglied) in die tschetschenische Hauptstadt Grosny, um Ramsan Kadyrow persönlich zu treffen. (ars, 30.3.2022)