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In der Großstadt Shanghai ist die Lage wegen der hohen Fallzahlen offenbar extrem angespannt.

Foto: REUTERS / ALY SONG

Schanghai – Mit den Massentests während des zweistufigen Lockdowns ist die Zahl der entdeckten Corona-Infektionen in der chinesischen 26-Millionen-Einwohner-Metropole Schanghai stark gestiegen. Am Donnerstag meldeten die Behörden zwar erstmals seit zwei Wochen einen Rückgang – 5.700 Fälle nach fast 6.000 am Vortag –, doch laut der parteinahen Zeitung "Global Times" steht die medizinische Versorgung der Stadt "kurz vor dem Zusammenbruch".

Gestaffelte Massentests

Es werde eine "sehr schwere Aufgabe für Schanghai", die Zahl der Fälle zu drücken und die ganze Stadt bis Montag zu testen, zitierte die Zeitung am Donnerstag eine anonyme Quelle im nationalen Gesundheitsamt. Trotz des leichten Rückgangs der Zahlen am Donnerstag appellierten die Behörden an die Einwohner, sich weiter an die strengen Beschränkungen zu halten, die am Montag verhängt wurden.

Vor vier Wochen hatte sich in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus auszubreiten begonnen. Auf Schanghai entfielen zuletzt fast 80 Prozent der Fälle in China. Der Lockdown erfolgt durch eine Zweiteilung der Stadt entlang des Huangpu, die das historische Zentrum westlich des Flusses vom östlichen Finanz- und Industrieviertel Pudong trennt. Nach Angaben der Behörden sind so gestaffelte Massentests möglich.

Positiv Getestete ins Krankenhaus oder zentrale Quarantäne

Die Bewegungseinschränkungen für die Bewohner der östlichen Bezirke begannen am Montag und sollen am Freitag wieder aufgehoben werden. Die Gebiete westlich des Flusses werden ab Freitag abgeriegelt, obwohl hier in einigen Wohnanlagen die Bewohner bereits angewiesen wurden, seit Mittwoch zu Hause zu bleiben.

Shanghais Parteichef Li Qiang sagte, die Testkapazitäten müssten erweitert und der Bau von Isolationseinrichtungen vorangetrieben werden. Auf dem internationalen Ausstellungsgelände in Pudong im Osten wird bald die größte Quarantäneeinrichtung mit 15.000 Betten eröffnet. Dort sollen Kranke mit leichten Symptomen oder asymptomatische Fälle aufgenommen werden. In diesem Monat hat die Stadt schon 20.000 Covid-19-Fälle gezählt.

Schwer betroffen ist weiterhin auch die nordostchinesische Provinz Jilin. China verfolgt eine strenge Null-Covid-Politik. So kommt jeder, der positiv getestet wird, in ein Krankenhaus oder in zentrale Quarantäne. (APA, 31.3.2022)