Das kleinste Reptil

Diese Chamäleonart ist so winzig, dass sie locker auf einer Fingerspitze Platz hat.
Foto:Frank GLAW / Zoologische Staatssammlung Munchen / AFP

Auf der Insel Madagaskar haben Forscher das kleinste Reptil der Welt entdeckt. Es ist ein Chamäleon namens Brookesia nana. Bisher wurden nur zwei Tiere gefunden, ein Weibchen und ein Männchen. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze misst das Weibchen 29 Millimeter und das Männchen nur 22 Millimeter! Du kannst dir auf einem Lineal anschauen, wie winzig das ist. Kein Wunder, dass die Tiere lange Zeit nicht entdeckt wurden. Vermutlich liegt es aber auch daran, dass die Tiere vom Aussterben bedroht sind. Damit ihre Art erhalten bleibt, wurde das Gebiet, in dem sie gefunden wurden, unter Naturschutz gestellt. Chamäleons sind ganz besondere Tiere, denn sie können die Farbe und das Muster ihrer Haut ändern. Je nachdem, wie sie sich fühlen und in welcher Umgebung sie sich befinden. Und sie können ihre Augen unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen bewegen.

Die meisten Beine

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Dieser Tausendfüßer hat die meisten Beine im ganzen Tierreich.
Foto: MAREK ET AL/SCIENTIFIC REPORTS/Reuters

Eigentlich ist der Name Tausendfüßer eine Übertreibung. Denn die meisten Tiere kommen an diese Zahl nicht heran. Anders ist das bei einer Art, die 2020 in Australien entdeckt wurde. Denn bei der Art mit dem Namen Eumillipes persephone haben Forscher bis zu 1306 Beine gezählt. Du siehst sie auf dem Foto oben in starker Vergrößerung. Das ist mehr als bei jedem anderen Tier. Trotz dieser stattlichen Anzahl sind die Tiere nicht besonders groß. Sie werden etwa zehn Zentimeter lang und gerade mal einen Millimeter breit. Entdeckt wurden die Tausendfüßer tief unter der Erde. Augen besitzen die Tiere nicht. Sie ertasten ihre Umgebung stattdessen mit Antennen, die sich an ihrem Kopf befinden. Warum diese Art so viele Beinchen hat, wissen die Forscher nicht. Sie vermuten aber, dass sie ihnen dabei helfen, auch durch die kleinsten Ritzen in der Erde krabbeln zu können.

Entdeckung mitten in Wien

Diese Garnelenart wurde an einem ungewöhnlichen Ort entdeckt: im Wiener Haus des Meeres.
Foto:APA/HELMUTH GOLDAMMER/Haus des Meeres

Normalerweise werden neue Tierarten auf Forschungsexpeditionen in entlegenen Winkeln der Erde entdeckt. 2019 war das aber anders. Denn da wurde eine neue Garnelenart mitten in Wien entdeckt. Und zwar im Haus des Meeres. Bei normalen Untersuchungen haben Meeresbiologen winzige Garnelen entdeckt, die sie bisher nicht kannten. Es wird vermutet, dass die Tiere unbemerkt in Spalten von Steinen nach Wien gelangt sind. Die Garnelen werden nur etwa fünf Millimeter lang und können sich leicht verstecken. Die Steine wurden in der Gegend zwischen Indonesien, Papua-Neuguinea und den Philippinen gesammelt. Das dürfte auch der normale Lebensraum der Tiere sein. Die Garnelen wurden dann auch nach ihrem Fundort benannt: Heteromysis domusmaris. Heteromysis nennt man allgemein die Art von Schwebegarnelen. Und domusmaris bedeutet auf Latein "Haus des Meeres". (Birgit Riegler, 3.4.2022)