Frans Claes und Manuel Pliem glücklich nach dem Zieleinlauf.

Foto: Karsten Dekkers

Fix und fertig – Claes und Pliem beendeten die Cape Epic 2022 auf dem beachtlichen 13. Gesamtrang.

Foto: Karsten Dekkers

Insgesamt 681 Kilometer und rund 16.000 Höhenmeter galt es am südafrikanischen Western Cape zu bewältigen. Wer es nach dieser Tortur ins Ziel geschafft hat, darf sich als Siegerin und Sieger fühlen. Ganz oben am Treppchen landeten heuer bei den Damen das argentinisch-US-amerikanische Duo Sofia Gomez und Haley Batten vom Ninety-One-Songo-Specialized-Team mit einer Gesamtzeit von 33 Stunden 41 Minuten und 11,3 Sekunden. Sie mussten ihren Sieg bis zum letzten Anstieg auf der letzten Etappe verteidigen und konnten am Ende gut zwölf Minuten Vorsprung retten.

Bei den Herren fiel die Entscheidung erstmals ebenfalls am letzten Tag. Das deutsche Duo Lukas Baum und Georg Egger vom Team Speed-Company schaffte das Kunststück, am letzten Renntag vier Minuten Rückstand wettzumachen. Dementsprechend groß war die Freude bei den Siegern. Das Schweizer Scott-Sram-Team mit Superstar Nino Schurtner belegte am Ende nur den neunten Gesamtrang. Drei plätze davor landete der beste Österreicher Daniel Geismayr. Der Vorarlberger fuhr mit seinem belgischen Partner Wout Alleman für das Willier-Pirelli-Factory Team.

Rang 13 und einige Probleme für Pliem

Der Steirer Manuel Pliem, der an dieser Stelle in einem Cape-Epic-Vorbericht vorgestellt wurde, verpasste das gesetzte Ziel eines Top-Ten-Platzes mit einer Zeit von 29 Stunden 55 Minuten und 32,2 Sekunden als 13. nur knapp. Zusammen mit seinem ebenfalls belgischen Partner Frans Claes fuhr es für das Pure Encapsulations Team. Dabei verlief an den acht Renntage für die beiden Mountainbiker nicht alles nach Plan.

Während der ersten drei Etappen hatten sie mit technischen Problemen zu kämpfen, die sich auch auf die darauffolgenden Etappen auswirken sollten. "Leider hat der technische Support, den wir vor Ort gebucht hatten, überhaupt nicht funktioniert. So kam es zu mehreren technischen Problemen, die eigentlich nicht hätten passieren dürfen. Zum Beispiel wurde auf zwei Etappen meine Sattelstütze nicht korrekt angebracht, sie rutsche immer weiter hinein, und ich musste beide Etappen in einer komplett falschen Position, quasi auf einem Kinderrad, zu Ende fahren. Das war für meine Beine auf der ohnedies beinharten Strecke alles andere als förderlich", analysierte Pliem im Nachhinein die Gründe für das Abschneiden.

Hitze und Strapazen

Die Strapazen, die das achttägige Teamrennen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachte, waren enorm. Mit teils über 40 Grad und drei Etappen mit mehr als 110 Kilometern Länge zählte das am 27. März zu Ende gegangene Etappenrennen wohl zu den schwierigsten seiner bisher 19-jährigen Geschichte.

Pliem zeigte sich mit dem Ergebnis dennoch glücklich: "Es war definitiv eine großartige Woche mit einigen Herausforderungen und viel Spaß auf und abseits des Mountainbikes. Angesichts der technischen Probleme und meiner nicht optimalen Form ist der 13. Rang das absolute Maximum, das wir erreichen konnten." Der 13. Rang bedeutete für Pliem seine bisherige Bestleistung beim Cape Epic.

Lakatas Teampartner wegen Covid ausgefallen

Bitter verlief der Bewerb für den dreifachen Marathonweltmeister Alban Lakata aus Osttirol, er konnte aufgrund eines positiven PCR-Tests seines Schweizer Kollegen Hansueli Stauffer nur außer Konkurrenz solo starten. Mit seiner Zeit von 29 Stunden 41 Minuten und 9,7 Sekunden war er schnellster Individualstarter und wäre bei den Teams auf Rang 13 knapp vor Pliem und Claes gelandet. Angelika Tazreiter, die einzige österreichische Dame im Bewerb, schied bereits relativ früh im Rennverlauf aus. (Steffen Arora, 3.4.2022)