Der in Frankreich geborene Patrick Demarchelier ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Foto: PATRICK KOVARIK / AFP

Die lächelnde Prinzessin Diana mit Diadem, Perlenkette, die Arme um die Beine geschlungen. Patrick Demarcheliers Porträts der Britin aus dem Jahr 1989 zeigen sie von einer scheinbar persönlichen Seite und wurden zu den wichtigsten Arbeiten seiner Karriere. Die Bilder schoss der 1943 in Le Havre geborene Fotograf im Auftrag des britischen Königshauses. Dabei kam ein Großteil seiner Auftraggeber aus der Modeindustrie.

Mit 20 war Demarchelier nach Paris gegangen, seine Karriere machte der Franzose allerdings in den USA. 1975 zog es Demarchelier nach New York. Für die britische und amerikanische "Vogue" sowie "Harpers Bazaar" fotografierte er in den 90er-Jahren die Supermodels Cindy Crawford, Linda Evangelista, Christy Turlington, Naomi Campbell – er wurde zu einem der wichtigsten und prägendsten Bildermacher jener Zeit.

Davon zeugen etliche Bücher – und der Pirelli-Kalender. Dreimal fotografierte er den legendären Kalender: 2005, 2008 und 2014 zusammen mit Peter Lindbergh.

Mit #metoo legte sich ein Schatten über die Arbeit des Fotografen. 2018 hatte der "Boston Globe" einen Artikel veröffentlicht, in dem über 50 Models Anschuldigungen der sexuellen Belästigung gegen Agenten, Stylisten, Casting-Direktoren und Fotografen, darunter auch Patrick Demarchelier, erhoben. Der Verlag Condé Nast beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit ihm.

Der Fotograf bestritt die Vorwürfe bis zuletzt, zog sich aber weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Patrick Demarchelier starb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren, er hinterlässt seine Frau und drei Söhne. (red, 1.4.2022)