Der ukrainische Fotograf Max Lewin ist im Norden von Kiew tot aufgefunden worden.

Foto: APA/AFP/GENYA SAVILOV

Moskau/Kiew – Im Norden von Kiew ist ein ukrainischer Fotograf tot aufgefunden worden. Max Lewin sei seit fast drei Wochen vermisst worden, am Freitag sei dann sein Leichnam in der Nähe des Dorfes Guta Meschygirska entdeckt worden, teilte die ukrainische Präsidialverwaltung am Samstag auf Telegram mit. Er soll von russischen Soldaten erschossen worden sein. Der Tote wurde nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Gebiet mehrere Dutzend Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew entdeckt.

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft erklärte, Lewin sei nach vorläufigen Erkenntnissen von russischen Soldaten erschossen worden. Der Fotograf sei unbewaffnet gewesen und von zwei Kugeln aus Kleinfeuerwaffen getroffen worden. Die Behörde nahm nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Kriegsverbrechens und zu den genauen Todesumständen auf.

Bereits sechster getöteter Journalist

Der 40-Jährige arbeitete für ukrainische und internationale Medien. Er hinterlässt vier Kinder. Lewin galt als sehr erfahrener Fotograf. Während der Kämpfe zwischen ukrainischen Truppen und von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine im Jahr 2014 war es ihm gelungen, aus einer eingekesselten Stadt zu fliehen, in der hunderte ukrainische Soldaten getötet wurden.

Lewin ist laut Reporter ohne Grenzen der bereits sechste Journalist, der seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar in der Ukraine getötet wurde. Er sei nicht nur unbewaffnet gewesen, sondern habe auch eine Jacke getragen, die ihn als Mitglied der Presse ausgewiesen habe. Auf Journalisten zu schießen, sei ein "Kriegsverbrechen", erklärte Reporter ohne Grenzen auf Twitter. (APA, AFP, 3.4.2022)