Der 1986 geborene Regisseur Jakob Brossmann ("Lampedusa im Winter", "Gehört, Gesehen – ein Radiofilm") übernimmt die Leitung von Globart.

Foto: Robert Newald

St. Pölten – Der Regisseur Jakob Brossmann übernimmt die Leitung von Globart. Er folgt auf Heidemarie Dobner, die nach 21 Jahren die Intendanz übergibt. Die 1997 in Niederösterreich gegründete "Denkwerkstatt für Zukunftsthemen" wird laut einer Aussendung vom Mittwoch zu einem "Verein für diskursive Praxis", wie es ab sofort im Untertitel heißt.

"Die Zukunftsfragen, die uns bisher beschäftigten, sind bereits unsere Gegenwart. Wir müssen das erkennen und entsprechend handeln. Und das hat auch eine kulturelle Dimension", betonte der neue künstlerische Leiter von Globart. Seine Intendanz beginnt Brossmann der Aussendung zufolge "mit einem deutlichen Impuls der Erneuerung und einer noch stärkeren Einbindung der Zivilgesellschaft".

"Wir von Globart schätzen den zugewandten Blick, den Jakob Brossmann auf unsere Welt entwickelt hat, seine Neugier und seine verbindende Vision. Wir sind froh, dass er diesen Schritt wagt", so Heidemarie Dobner, die weiterhin Kooperationen betreuen wird und im Vorstand aktiv bleibt.

Geschichten engagierter Menschen

Unter dem Generalthema "Transformation" will das Team von Globart in den kommenden Jahren Formate entwickeln, die niederschwellig Begegnungen zwischen Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven ermöglichen. Die "Globart Academy" soll sich zu einem Festival weiterentwickeln, das ab 2023 jährlich im Herbst den Austausch zwischen Theorie und Praxis ermöglicht und die Geschichten engagierter Menschen erzählt.

Die zweijährige Entwicklungsphase mit regelmäßigen kleineren Veranstaltungen unter dem Titel "Tage der Transformation" beginnt mit einem Auftakt am 30. September und 1. Oktober im Stift Melk. Seine Intendanz eröffnet der Filme- und Theatermacher Brossmann mit einer dokumentarischen Theaterproduktion im AKW Zwentendorf in Co-Regie mit dem Künstler und Bühnenbildner Manfred Rainer und in Kooperation mit dem Landestheater Niederösterreich. Das Projekt wird laut der Aussendung im Rahmen von "100 Jahre Niederösterreich" durch das Land gefördert und von der EVN unterstützt. Es wird am 27., 28. und 29. Mai jeweils dreimal im AKW gezeigt. Karten werden ab 1. des kommenden Monats auf www.globart.at erhältlich sein. (APA, 6.4.2022)