Er sei ja einem journalistischen "Tsunami an Desinformation" über seine Steuersache ausgesetzt, klagte der Unternehmer Siegfried Wolf durchaus empört im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss.

Für Siegfried Wolf bricht eine Welt zusammen.
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Gut, das kann man so sehen. Wolf ist aber nicht nur deshalb von Interesse. Denn er scheint eine Schlüsselfigur auf dem Weg Österreichs in die mehr als intensive Kooperation mit Russland, vor allem bei Gaslieferungen, gewesen zu sein. Jedenfalls hat Wolf schon vor Jahren deutliche Sympathien für Wladimir Putin und dessen autoritäres System geäußert. Bei einem Diskussionsabend in Graz im Jahr 2014 nach der Annexion der Krim betonte er, wie sehr er Putin schätze, diesen "sehr, sehr, sehr korrekten Mann". Putin habe "Leadership", etwas, was er "in großem Maße" in der EU vermisse. "Da würde ich mir ein bissl mehr russische Demokratur wünschen. Dass Leute entscheiden und zu den Entscheidungen stehen. Wenn ich mir die EU anschaue, braucht es hier eine klare Führung, die hat Putin, auch wenn ich nicht immer seiner Meinung bin." Er gelte als einer, der sich nichts gefallen lasse.

Stimmt, Putin hat entschieden, in die Ukraine einzufallen, und er steht dazu. Er lässt sich auch nicht gefallen, dass die Ukrainer das vielleicht nicht wollen und Widerstand leisten. Jetzt belegt diese EU den "sehr korrekten" Putin sogar mit Sanktionen! Für Siegfried Wolf bricht eine Welt zusammen. (Hans Rauscher, 6.4.2022)