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Zuvor hatte sich A1 in Bezug auf die Sperrung von RT und anderen Websites auf die Netzneutralität berufen.

Foto: Reuters/DADO RUVIC

Nach Magenta und "3" folgt nun auch A1 der Aufforderung, die Domains von RT – vormals: Russia Today – und Sputnik News zu sperren. Für Kunden von A1 und dessen Diskontmarke Bob sind somit Domains wie rt.com, sputniknews.com, sputniknewslv.com, sputniknews.gr und sputniknews.cn sowie diverse lokale Ableger wie de.rt.com seit Mittwoch vorerst nicht mehr abrufbar.

A1 berief sich auf Netzneutralität

Der TV-Sender RT war bereits zuvor von allen Betreibern aus dem Programm genommen worden. Magenta und "3" hatten außerdem im Zuge eines aktuellen EU-Beschlusses den Zugang zu den jeweiligen Websites gesperrt. In einem Bericht des STANDARD von Ende März hatte es noch geheißen, dass A1 sich weigere, die Websites zu sperren.

Dabei berief sich der Anbieter darauf, dass jede Netzsperre einen Eingriff in die Grundrechte darstelle, da sie unter anderem das Grundprinzip der Netzneutralität berühre. Die RTR hatte dem widersprochen und betont, dass die Netzneutralität durch andere Gesetze und Verordnungen – wie eben die aktuellen EU-Vorgaben – außer Kraft gesetzt werden kann.

A1 hat "die Liste" erhalten

Generell, so hieß es zum damaligen Zeitpunkt von A1, sollte ein privates Unternehmen nicht entscheiden dürfen, welche Websites zugänglich sind und welche gesperrt werden sollen. Wenn man eine Liste mit zu sperrenden Domains erhalte, werde man die Sperren sofort umsetzen. Nun hat man die besagte Liste und entsprechende Anweisungen erhalten.

Auf technischer Ebene sei noch gesagt, dass es sich nicht um IP-, sondern um DNS-Sperren handelt. Mit entsprechenden DNS-Einstellungen lassen sich die Sperren also umgehen, was innerhalb der STANDARD-Redaktion und auch bei einigen Testsurfern der Fall war – sowohl bei A1 als auch bei Magenta. (stm, 6.4.2022)