Die Eskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine lässt der internationalen Gemeinschaft keine Wahl: Wladimir Putin muss gestoppt werden. Auch Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg findet klare Worte: "Wir reden hier von Kriegsverbrechen. Wir reden hier von massiven Verletzungen des humanitären Völkerrechts, die unerträglich sind." Kriegsverbrechen, die der Kreml mit der ganzen Kraft seiner Propagandamaschinerie zu verschleiern versucht. Auch in österreichischen Medien.

Ein Sanktionspaket folgt aufs andere. Und jetzt weisen EU-Staaten mehr als hundert russische Diplomaten aus ihren Ländern aus. Doch Österreich zögert zunächst. Wartet ab – bis man sich dann doch entschließt, eine Handvoll russischer Vertreter auszuweisen.

Große wirtschaftliche Interessen und die Abhängigkeit von Gasimporten machen die Beendigung der österreichisch-russischen Beziehungen für die Regierung in Wien zum Drahtseilakt. Und die Erkenntnis, dass die bisherigen, sehr engen politischen Verflechtungen mit Putin ein fataler Fehler waren. Putin tanzte auf der Hochzeit einer Außenministerin. Spitzenleute aller großen Parteien hofierten Russlands starken Mann. Und dieser revanchierte sich mit lukrativen Jobs für ehemalige Politiker und Politikerinnen.

In der dritten Folge der "Inside Austria"-Serie "Die Österreich-Russland-Affäre" sehen wir uns an, wie Österreichs Politik Wladimir Putin jahrelang in die Hände gespielt hat. Und wie österreichische Regierungen alle Warnzeichen ignoriert haben, um wirtschaftliche Beziehungen ja nicht zu gefährden. (red, 9.4.2022)

In dieser Folge zu Gast: Gerhard Mangott (Professor für internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck mit einem Schwerpunkt auf Forschungsfragen im postsowjetischen Raum) und Thomas Mayer (Brüssel-Korrespondent des STANDARD).

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