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David Gilmour 2016 bei einem Konzert im für die Band historisch enorm wichtigen Amphitheater von Pompeji bei Neapel, siehe "Pink Floyd: Live at Pompeii" von 1972.

Foto: AP/Gregorio Borgia

Nach mehreren Jahrzehnten Auszeit ist die britische Rockband Pink Floyd angesichts des Krieges in der Ukraine für einen Solidaritätssong zusammengekommen. Nach Angaben der Band, die zuletzt 2014 mit The Endless River Archivmaterial von den 1994er-Sessions zum eigentlichen Abschiedsalbum The Division Bell veröffentlichte, ist es das erste Mal seit fast 30 Jahren, dass die Musiker sich trafen, um einen neuen Song aufzunehmen. Das Ende März im Studio eingespielte Stück Hey Hey Rise Up, eine Adaption des ukrainischen Volkslieds Der rote Schneeball auf der Wiese, ist am Freitag, 8. April, erschienen.

Pink Floyd

Darin ist der Gesang des ukrainischen Sängers Andrij Chlywnjuk der Band Boombox eingeflossen, der sich den Angaben nach derzeit in Kiew von einer Granatsplitterverletzung erholt. Seine Zeilen stammen aus einem vielfach geschauten Instagram-Video von Ende Februar, in dem Chlywnjuk auf einem Platz in Kiew das Lied singt. Chlywnjuk hatte Ende Februar eine US-Tour mit seiner Band abgebrochen, um in die Ukraine zurückzukehren und sein Land zu verteidigen.

An dem neuen Song, der am vergangenen Mittwoch aufgenommen wurde, waren neben dem Sänger und Gitarristen David Gilmour auch Pink-Floyd-Bassist Guy Pratt und der Keyboarder und Worldmusic-Produzent Nitin Sawhney beteiligt. Originalkeyboarder Richard Wright starb 2008. Roger Waters, Bassist und langjähriges Mastermind der Band, ist 1985 im Streit ausgestiegen.

David Gilmour, der eine ukrainische Schwiegertochter und Enkel hat, hatte während der Produktion mit Andrij Chlywnjuk Kontakt. Er sagte einer Mitteilung zufolge: "Ich habe ihm am Telefon ein wenig von dem Song vorgespielt, und er gab mir seinen Segen. Wir hoffen beide, dass wir irgendwann in der Zukunft leibhaftig etwas zusammen machen werden." (APA/schach, 8.4.2022)