Lawinengefahr im Gebirge.

Foto: APA/JOHANNES BRUCKENBERGER

Mühlbach am Hochkönig – Bei einem Lawinenabgang im Birgkar auf der Südseite des Hochkönigs (2.941 Meter) sind am Sonntag fünf Skitourengeher teilweise verschüttet worden. Die Österreich im Alter von 50 bis 67 Jahren befanden sich bei ungünstigen Licht- und Wetterverhältnissen gerade im Aufstieg, als sich gegen 10.30 Uhr spontan eine große Gleitschneelawine in 1.800 Metern Seehöhe löste und die Alpinisten erfasste. Die fünf Tourengeher konnten sich selbst bzw. gegenseitig aus dem Schnee befreien.

Bei dem Unfall wurden laut Angaben des Roten Kreuz drei Personen leicht verletzt. Am Sonntag herrschte in Unfallgebiet Lawinenwarnstufe 2 ("mäßig"). Der Lagebericht warnte angesichts des frischen Triebschnees aber ausdrücklich vor Gleit- und Lockerschneelawinen aus dem felsdurchsetzten Steilgelände – was auf das Birgkar zutrifft.

Situation unklar

Wie der Einsatzleiter der Bergrettung Mühlbach am Hochkönig, Wolfgang Haggenmüller, sagte, sei die Situation zunächst sehr unklar gewesen. Die Verschütteten seien in unabhängigen Gruppen unterwegs gewesen. Ein Skitourengeher war nach dem Lawinenabgang ins Tal abgefahren und galt darum zunächst als vermisst. Darum wurden gleich drei Ortsstellen der Bergrettung alarmiert. Erst viel später konnte Entwarnung für die Einsatzkräfte gegeben werden.

Die Besatzungen dreier Hubschrauber versuchten bei schwierigen Wetterbedingungen – es herrschte starkes Schneetreiben mit extrem schlechten Sichtverhältnisse – zur Unfallstelle zu gelangen und die Verletzten zu bergen. Dies gelang aber nicht. Darum wurden mehrere Bergretter und drei Hundeführer in der Nähe des Unglücksortes abgesetzt, damit sie zu Fuß aufsteigen können.

Warten auf Wetterfenster

Laut Bergrettung hat die Einsatzleitung der Alpinpolizei dann aber entschieden, dass das Risiko im Gelände auch für die Einsatzkräfte zu hoch war. Daher mussten die Verletzten teilweise ein Stück selbst abfahren bzw. absteigen, weil in der Lawine auch Skier verloren gegangen waren. Die Bergung aus der Luft gelang dann in einem Wetterfenster. Zumindest einer der Tourengeher wurde vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Schwarzach geflogen. Die fünf Verschütteten stammen aus dem Pongau, aus dem Tennengau, aus Salzburg und aus Wien. (red, APA, 10.4.2022)