Conrad will sich auf das Geschäft mit Firmenkunden konzentrieren.

Foto: Screenshot / Conrad

Der deutsche Elektronikfachhandel Conrad wird fast alle seiner Filialen in Deutschland schließen. Das kündigte das Unternehmen aus Hirschau am Mittwoch in einer Presseaussendung an. Grund dafür sei die Entwicklung, dass gerade Privatkundinnen immer seltener im Einzelhandel einkaufen. Durch die Covid-19-Pandemie habe sich diese Entwicklung nochmals beschleunigt.

Künftig wolle man sich deshalb darauf konzentrieren, "zu Europas führender B2B-Beschaffungsplattform für technischen Betriebsbedarf" zu werden, heißt es in der Aussendung. Schon 2020 hat das Unternehmen deshalb seine erste Firmenkundenfiliale eröffnet, nun suche man nach weiteren Standorten.

Online-Handel bleibt bestehen

Unterdessen soll für Privatkunden in Deutschland lediglich eine Filiale in Wernberg-Köblitz für den Offline-Einkauf übrigbleiben. Außerdem bleibt die Möglichkeit bestehen, Artikel online zu bestellen. "Alle weiteren Filialstandorte sind bzw. werden im Laufe des Jahres geschlossen."

"Natürlich fällt uns dieser Schritt sehr schwer. Wir haben unsere Beschäftigten daher frühzeitig informiert und sind in Gesprächen, um sozialverträgliche Regelungen zu finden und unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Mitarbeitende aus den Filialen haben selbstverständlich die Möglichkeit, sich auf offene Stellen innerhalb der Conrad-Gruppe zu bewerben", kommentiert Conrad-CEO Ralf Bühler den Schritt.

Unabhängige Entscheidung

In Österreich betreibt Conrad derzeit sechs Filialen. Über deren Zukunft soll unabhängig von der Entscheidung in Deutschland entschieden werden, erklärte ein Sprecher gegenüber der "Kronen Zeitung". Grund dafür sei, dass es sich beim österreichischen Ableger um eine getrennte Gesellschaft handle. (red, 13.4.2022)