Das Peridot soll zum täglichen Begleiter werden.

Foto: Niantic/Matt Lorenz

Niantic, die sich auf Augmented-Reality-Spiele auf dem Smartphone konzentrieren und in der breiten Masse vor allem für das nach wie vor erfolgreiche Pokémon Go bekannt sind, haben ein neues Spiel in den Startlöchern: Peridot baut auf den gewohnten Erfolgsrezepten auf und stellt vor allem das Züchten virtueller Fantasietiere in den Vordergrund. Es soll nächste Woche in ausgewählten Märkten als Beta-Test für iOS und Android verfügbar sein, über einen Starttermin in Österreich ist noch nichts bekannt.

"Peridot": Das persönliche Haustier

Die Geschichte hinter Peridot ist, dass es sich dabei um mythische Tiere handelt, die nach tausenden Jahren des Schlafs in unserer Welt erwachen. Da sie davon überfordert sind, brauchen sie die Unterstützung der Spielerinnen und Spieler, damit sie nicht aussterben.

Neugeborene brauchen viel Aufmerksamkeit.
Foto: Niantic

Und diese Unterstützung äußert sich derart, dass die Peridots regelmäßig gepflegt und unterhalten werden müssen. Außerdem werden sie miteinander gepaart, um neue Peridots zu erschaffen, die es dann erneut aufzuziehen gilt – dabei ist jedes der virtuellen Tiere einzigartig, wie man in einem Gespräch vor Journalisten betont. Und um die Frage gleich vorwegzunehmen: nein, mit NFTs hat das nichts zu tun.

Das Gameplay von Niantics "Peridot"-Spiel

Das Spielkonzept kann man sich als eine Augmented-Reality-Erweiterung der Tamagotchis vorstellen, die in den 1990er-Jahren so manches Kinderzimmer bevölkert und Eltern mit ihrem Gepiepse in den Wahnsinn getrieben haben. Auch hier geht es darum, sich regelmäßig um das Tier zu kümmern, es also zu füttern, mit ihm zu spielen und mit ihm spazieren zu gehen.

Auf Anfrage eines Journalisten betont man seitens Niantic allerdings, dass die Peridots nicht sterben können und dass man auch – im Gegensatz zu den Tamagotchis – nicht in Fäkalien untergeht, wenn man das Tier kurz vernachlässigt hat.

Das virtuelle Tier fügt sich in die reale Welt ein.
Foto: Niantic

Die besagten Gameplay-Elemente spielen sich im Wechselspiel mit der echten Welt ab. So gehört der tägliche Spaziergang etwa zu den wiederkehrenden Aufgaben, und eine Spezialmission kann es etwa sein, einem bestimmten Point of Interest einen Besuch abzustatten. Per Handykamera sieht man, wie das virtuelle Tier in der realen Umgebung spielt und zum Beispiel nach Nahrung sucht. Das lässt sich freilich auch fotografieren und via Social Media teilen.

Erwachsene Peridots pflanzen sich fort

Ist ein Peridot alt genug, kann es sich fortpflanzen. Dies geschieht, indem es in einem Nest platziert wird und dort mit einem anderen Peridot kombiniert wird. Die Nester befinden sich (wie die Pokéstops) an Points of Interest der realen Welt. Wurde ein Partner gefunden, so lassen sich bestimmte Attribute – wie etwa, welche Fellfarbe das Tier haben soll – auswählen und anschließend ein Ei bestimmen, aus dem das Jungtier schlüpfen soll.

Jedes Peridot soll einzigartig sein, sich aber an Archetypen orientieren.
Foto: Niantic

Ist das neue Peridot-Tier auf der Welt, so wird dieses anschließend zum neuen Buddy für den Alltag. Das Elterntier wird in die Freiheit entlassen, kann aber jederzeit wieder herbeigerufen werden, um mit ihm zu spielen. Vom Babyalter bis zum Erwachsenendasein sollen laut Niantic bei normaler Spielintensität ein bis drei Tage vergehen.

In-Game-Käufe

So wie schon bei Pokémon Go soll es auch bei Peridot diverse Live- und Community-Events geben, bei denen die Menschen miteinander spielen und gemeinsam Zeit in der realen Welt verbringen können. Ebenfalls übernommen wird das Konzept, dass das Spiel per se gratis ist, aber optionale In-Game-Käufe möglich sind – etwa die Möglichkeit, dass die virtuellen Tiere schneller aufwachsen, glücklicher werden oder an einem bestimmten Ort brüten können.

Ob Peridot den Erfolg von Pokémon Go wiederholen kann, wird sich erst zeigen müssen – denn andere Spiele aus dem Hause Niantic waren längst nicht so erfolgreich, so wurde das zuerst mit viel Spannung erwartete Harry Potter: Wizards Unite Anfang 2022 wieder abgedreht. (Stefan Mey, 13.4.2022)