Nicht jeder liebt Cookies so sehr wie das Cookie Monster aus der Sesamstraße.

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Es ist einer der unerfreulichsten Nebeneffekte der Datenschutzgrundverordnung: Wer heutzutage eine Webseite zum ersten Mal besucht, dem wird meist ein sogenannter Cookie-Banner präsentiert. Über diesen können die Nutzerinnen auswählen, welche Daten sie mit der jeweiligen Seite teilen wollen – und welche nicht.

Das nervt viele Nutzer, zumal die Webseitenbetreiber allerlei Wege gefunden haben, diese Dialoge so kompliziert wie möglich zu gestalten. Das wohl mit der Hoffnung, dass die Nutzer einfach auf "alles akzeptieren" gehen. Doch das könnte schon bald der Vergangenheit angehören.

Privacy-freundliches Blockieren

Forscher der Universität von Wisconsin-Madison haben gemeinsam mit Google eine künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die das tut, was viele Nutzer wohl wirklich wollen: Sie sucht automatisch die datensparsamste Lösung aus den gebotenen Optionen heraus und wählt diese.

CookieEnforcer nennt sich die Software, und sie soll dabei eine sehr hohe Trefferrate aufweisen. Bei den 500 weltweit beliebtesten Webseiten soll die KI zu 91 Prozent effektiv sein, also zuverlässig alle nichtessenziellen Cookies ablehnen.

Studie

Wie bei solchen Systemen üblich, wurden dafür neuronale Netzwerke gezielt auf diese Aufgabe trainiert, womit sie sich allein den Weg durch die verschlungenen Dialoge suchen können. Weitere Details nennen die Forscher in einem Vorabdruck der Studie.

Bitte Warten

Leider bedeutet das auch, dass das betreffende Tool bisher noch nicht öffentlich verfügbar ist. Allerdings versichern die Entwickler, dass dieser Schritt bald folgen soll – und zwar in Form einer Browsererweiterung. Schon jetzt gibt es diverse Erweiterungen gegen Cookie-Banner, diese blenden die Warnungen aber meist nur aus oder stimmen einfach allen Cookies zu. (apo, 14.4.2022)