Duma aus Nairobi.

Foto: Sven Harambasic

Falls jemand dachte, Ostern sei das Fest der Auferstehung, der oder die wird vom kenianischen Duo Duma aus Nairobi am Wochenende eines Besseren belehrt werden. Wir werden alle sterben. Duma bedeutet in der afrikanischen Sprache Kikuyu "Dunkelheit".

Entgegen westlicher Voreingenommenheiten gegenüber "afrikanischen" Musiken wird hier nicht fröhlich und lebensfroh das Tanzbein geschwungen. Das aus Martin Khanja alias Lord Spike Heart und Sam Karugu bestehende Kampfkommando hat sich vielmehr den letzten Tagen der Menschheit und dem Untergang verschrieben. Hören mit Schmerzen: Beeinflusst zeigen sich Duma von brutalen Extremsounds zwischen Hardcore-Punk, Thrash-Metal und herzinfarktförderndem Techno-Breakcore.

Nyege Nyege Music

Unter Einbeziehung harscher Industrial-Sounds mit Grunzgesang, absurd-verzerrter Gitarre und Bass sowie an der Hypertonie kratzenden und pochenden Hochgeschwindigkeits-Beats geben sich Duma 2020 auf ihrem selbstbetitelten Debüt, erschienen auf dem ugandischen Label Nyege Nyege Tapes, gnadenlos. Tracktitel wie "Kill Yourself Before They Kill You", "Pembe 666" oder "Corners In Nihil" geben die Richtung vor. Das klingt ebenso beeindruckend wie anstrengend. Immer auf die Zwölf.

Im Vorprogramm erklingt, etwas gemäßigter, Artverwandtes. Auch das österreichische Duo DVRST, bestehend aus Abu Gabi alias Tanja Fuchs und Vinzenz Landl, hat wenig Hemmungen, wenn es um sehr gern rücksichtslose Frontalangriffe auf das Publikum geht. Der Hörsturz hat sehr geholfen, danach wird es allen Beteiligten besser gehen.

Oramics PL

(Christian Schachinger, 15.4.2022)