Whatsapp denkt ab sofort größer – auch was die Zahl der Telefonkonferenzteilnehmer und die maximale Datenmenge von zu versendenden Daten betrifft.

Foto: AFP or licensors

Whatsapp hatte bisher den Ruf, eher für private Gruppen ein Treffpunkt zu sein. Der Chat mit dem besten Freund oder auch die Organisation einer Geburtstagsparty war und ist dank der App ein Leichtes. Nun stellen die Entwickler bereits in den nächsten Tagen einige neue Features zur Verfügung, darunter auch die Möglichkeit, Gruppen mit mehreren Tausend Menschen zu gründen. Bisher lag die maximale Auslastung einer solchen Gruppe bei 256 Teilnehmern.

Riesige Communities

Diese neuen Gruppen werden sich Communities nennen und vor allem größere Firmen oder Interessengruppen ansprechen, die sich unkompliziert austauschen wollen. Innerhalb dieser Communities wird es Untergruppen geben, um Teilaspekten der Kommunikation einen eigenen Raum zu geben. Laut einem Blog-Eintrag des Unternehmens war dieses Feature schon lange von den Nutzern gefordert worden.

Mit diesen neuen Größenordnungen könnten sich Falschinformationen oder auch Spam natürlich noch schneller verbreiten – eine Gefahr, der sich jeder Messenger-Dienst stellen muss. Laut den Entwicklern können deshalb Nachrichten, die mehrfach verschickt werden wollen, nur immer an eine Gruppe gleichzeitig gesendet werden.

Weiters werden nur Administratoren von Communities die Möglichkeit haben, alle Mitglieder gleichzeitig anzuschreiben. Einfache Mitglieder sind beim Versenden auf die Teilnehmer ihrer Untergruppe limitiert.

In den nächsten Wochen sollen die Features an alle Nutzer ausgerollt werden.
Foto: Whatsapp

Vergleich Telegram

Wer auch den Messenger-Dienst Telegram kennt, wird sofort Parallelen erkennen. Bei Telegram gab es diese Form der Communities schon immer, weshalb sich zahlreiche Interessengruppen, die einen Raum zum Informationsaustausch gesucht haben, dort zu finden waren. Whatsapp will hier einiges anders machen. Zunächst einmal muss man die Telefonnummern der Leute kennen, um sie in eine Community einladen zu können. Zudem wird Whatsapp nicht erlauben, dass man Communities via Suchfunktion findet oder dank eines vorgefertigten Algorithmus vorgeschlagen bekommt.

Zudem verspricht das Unternehmen, die Kommunikation in den einzelnen Kanälen verschlüsselt zu halten. Auf die Namen von Communities und deren Beschreibung trifft das allerdings nicht zu.

Aufgrund dieser Limitationen geht der US-Konzern davon aus, dass sich vor allem Communities bilden werden, in denen sich die Leute auch kennen. In einem Interview mit "The Verge" meint etwa der Chef von Whatsapp, Will Cathcart, dass er überrascht wäre, wenn sich Communities formen würden, in denen "mit anderen Leuten aus dem Internet über Kryptowährungen gesprochen wird".

Kostenpflichtig soll das neue Feature nicht sein, aber künftige Premium Features werden ebenso nicht ausgeschlossen. Speziell wenn Firmen diese Funktion für sich entdecken, hätte der Meta-Konzern wohl Ideen für diverse Bezahlmodelle.

Und noch viel mehr

Neben dem Community-Feature erwarten Nutzer noch einige andere Neuerungen, die ebenfalls in den nächsten Wochen ausgerollt werden sollen. So wird etwa die Größe von Daten, die via Whatsapp geteilt werden können, auf zwei Gigabyte angehoben. Es wird Konferenzschaltungen für bis zu 32 Leute geben und erstmals auch Emoji-Reaktionen auf Nachrichten – beispielsweise ein Daumen nach oben. (red, 15.4.2022)