Im neuen Tatort aus Frankfurt – zu sehen am Ostermontag um 20.15 Uhr in ORF 2 und in der ARD – geht es um schwierige Beziehungsstrukturen innerhalb eines Familienverbunds.

Foto: ORF/HR/Bettina Mueller

Zwischenmenschliche Probleme kommen ja in vielen Familien vor, die Verwandtschaft kann man sich schließlich nicht aussuchen. Auch im neuen Tatort aus Frankfurt – zu sehen am Ostermontag um 20.15 Uhr in ORF 2 und in der ARD – geht es um schwierige Beziehungsstrukturen innerhalb eines zumindest nach außen hin idyllisch wirkenden Familienverbunds.

Der Beginn ist als klassischer Horrorthriller angelegt – im finsteren Wald entdeckt ein jugendliches Pärchen eine Leiche, die am nächsten Morgen verschwunden ist. Später entwickelt sich die Folge Finsternis zu einem psychologisch fein austarierten Kriminalfall, dem zunächst das Mordopfer zu fehlen scheint.

Toxische Familienstrukturen

Das Kennzeichen eines in der Nähe des Waldstücks gesichteten Autos führt das Frankfurter Ermittlerduo Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) zur Familie Gombrecht. Der Papa (Uwe Preuss) und die Töchter – die hochschwangere Kristina (Odine Johne) und Judith (Julia Riedler), Theaterregisseurin in finanziellen Schwierigkeiten – wähnen ihre Mutter auf einer Fastenwanderung in Südfrankreich.

Nach und nach offenbaren sich für Janneke und Brix die toxischen Familienstrukturen, geredet wurde bei den Gombrichs wenig, hinuntergeschluckt und verdrängt umso mehr. Alle haben sie ihre Geheimnisse voreinander. Um ihnen auf die Spur zu kommen, wird bespitzelt, gelogen, betrogen. Mit fatalen Folgen, heil kommt hier niemand raus.

Autorin und Regisseurin Petra Lüschow zeigt eindrucksvoll, was Kontrollverlust und unverarbeitete Kränkungen auslösen können. Miteinander reden hätte hier wahrlich nicht geschadet. (Astrid Ebenführer, 17.4.2022)