Die von Klaus Schmidt trainierten Hartberger sollten dringend wieder einmal ins Schwarze treffen.

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Hartberg/Ried/Altach – Der TSV Hartberg hofft am Samstag im Fußball-Bundesliga-Heimspiel gegen die Admira auf das Ende einer rekordverdächtigen Torflaute. Seit bereits 657 Meisterschafts-Minuten warten die Steirer auf einen Treffer, durch die Ladehemmung erfolgte zuletzt der Rückfall auf den sechsten und letzten Rang der Qualifikationsgruppe. Trainer Klaus Schmidt gelobte Besserung: "Wir haben in dieser Trainingswoche sehr viel dazu getan, um diese Torsperre zu brechen", sagte der 54-Jährige.

Man habe bereits in der Vorwoche beim 0:0 in Ried Fortschritte gemacht, betonte Schmidt. "Da waren wir schon torgefährlicher." Trotzdem ist der Bann noch immer nicht gebrochen, was für eine gewisse Unruhe im Kader sorgt. "Natürlich ist das in der Mannschaft ein Thema", gestand Schmidt, der nun auf einen erlösenden Sieg hofft. "Es wird die Frage sein, welche Mannschaft freier und selbstbewusster wird spielen können."

Angesichts der aktuellen Resultate sollte das Selbstvertrauen bei der Admira größer sein. Während die Hartberger Bilanz aus den vergangenen zehn Runden bei je fünf Niederlagen und Unentschieden steht, reichte es für die Admira in den jüngsten sechs Partien immerhin zu neun Punkten.

Seit vier Matches ist die Truppe von Andreas Herzog bereits ungeschlagen, zuletzt gab es drei Remis in Folge. "Meine Mannschaft hat in den letzten Spielen gut funktioniert, und das erwarte ich mir auch in Hartberg. Es sind nur mehr sechs Runden, jedes Match ist richtungsweisend", sagte der ÖFB-Rekordinternationale.

Sein Club liegt nur jeweils zwei Punkte vor Hartberg und dem Vorletzten Altach. "Wir spielen jetzt gegen einen Gegner, der in der Tabelle hinter uns liegt, und so soll es auch nach der Begegnung bleiben. Wir müssen von Beginn an ins Spiel kommen und unsere Qualitäten auf den Platz bringen – dann können wir in Hartberg gewinnen", erklärte Herzog.

LASK zu Besuch im Ländle

Der SCR Altach befindet sich vor dem Heimspiel am Samstag gegen den LASK deutlich im Aufwärtstrend. Die Vorarlberger holten aus den vergangenen vier Runden acht Punkte und verließen dadurch den Abstiegsrang. Nun soll der Erfolgslauf gegen die Oberösterreicher fortgesetzt werden. Der LASK gilt zwar als das mit Abstand stärkste Team der Qualifikationsgruppe, müsste sich aber im Falle einer Niederlage mit dem Kampf um den Klassenerhalt befassen.

Im Umfeld der Altacher wurde hingegen zuletzt sogar laut über das Erreichen des Europacup-Play-offs nachgedacht – was Trainer Ludovic Magnin nicht nachvollziehen konnte. "Es ist der absolut falsche Zeitpunkt, so zu reden. Wir müssen auf dem Boden bleiben", forderte der Schweizer und meinte außerdem: "Wir heben jetzt nicht ab, genauso wenig, wie wir vor wenigen Wochen aufgegeben haben. Wenn jeder Einzelne von uns einen sachlichen und ehrlichen Job abliefert, bin ich überzeugt, dass wir uns am Ende retten werden."

Seine Mannschaft sei mittlerweile gefestigt, betonte Magnin. "Wenn wir am Samstag gewinnen, sind wir punktegleich mit dem LASK. So schnell kann es im Fußball gehen. Aber auch zwei negative Ergebnisse gegen den LASK würden uns nicht umhauen", versprach der Coach mit Blick auf das "Rückspiel" in einer Woche in Pasching.

Der Linzer Trainer Andreas Wieland muss vor allem krankheitsbedingt gleich auf sieben Profis verzichten, zeigte sich aber zuversichtlich. "Unsere Ausfälle bedeuten gleichzeitig eine Chance für andere Spieler, sich zu beweisen. Von jedem, der im Aufgebot steht, will ich absoluten Erfolgshunger sehen – das sind wir nicht zuletzt unseren Fans schuldig", wurde Wieland in einer LASK-Aussendung zitiert. Vor den Vorarlbergern hat der 38-Jährige Respekt. "Altach wird uns nach ihren guten Leistungen mit breiter Brust empfangen, da sind wir gefordert, von Beginn an dagegenzuhalten."

WSG Tirol zu Besuch in Ried

Die SV Ried verteidigt am Samstag (17.00 Uhr) gegen die WSG Tirol ihre knappe Führung in der umkämpften Qualifikationsgruppe. Nach dem mageren Heim-0:0 gegen das nunmehrige Schlusslicht Hartberg (14 Punkte) wollen die Innviertler (18) in der josko-Arena drei Punkte gegen die Wattener (15) einfahren, bevor es kommende Woche nach Tirol geht. Die WSG ist nach der 0:3-Heimpleite gegen Altach auf Wiedergutmachung aus.

Ried hat in der Bundesliga und in der 2. Liga daheim gegen Wattens eine makellose Siegbilanz, ein Punkteverlust wäre quasi Neuland. Zuletzt gab es gegen die Truppe von Trainer Thomas Silberberger am 19. Februar einen 3:2-Sieg vor den eigenen Fans. Die Tiroler konnten ihrerseits im Herbst das erste Saisonduell mit den Oberösterreichern in Innsbruck mit 4:2 für sich entscheiden. Die beiden Rieder Treffer erzielte damals SVR-Stürmer Seifedin Chabbi, der gegen Hartberg nach seiner in der Winter-Vorbereitung erlittenen Ellenbogenverletzung eingewechselt wurde und somit sein Comeback gab.

Ried-Coach Robert Ibertsberger, der auf Stefan Nutz nach dessen Platzverweis gegen Hartberg verzichten muss, warnte vor den Tirolern. "Uns erwartet nicht nur eine physisch, sondern auch eine spielerisch starke Mannschaft, wenn man sie spielen lässt. Wir müssen die Spielkontrolle bekommen, Chancen kreieren und diese auch entschlossen verwerten", so der 45-Jährige. "Wer das erste Tor schießt, wird im Vorteil sein."

Beide Mannschaften halten in der Quali-Gruppe nach vier Runden bei je einem Sieg, einem Remis und zwei Niederlagen. Die WSG hat in diesen vier Spielen ein dürftiges Torverhältnis von 1:9 erzielt, was deutliche Defizite vorne wie hinten dokumentiert. Auch im Innviertel wachsen die Trauben hoch, ist Coach Silberberger bewusst. "Wir haben da schon im Frühjahr nicht wirklich gut ausgesehen. Uns erwartet eine brennende Hütte, ein motivierter und extrem schwer zu bespielender Gegner. Es wird ein richtiges Qualifikationsgruppenmatch, bei dem nahezu jeder Ausgang möglich ist: 1, 2 oder X", so der 48-Jährige. (APA, 15.4.2022)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur 27. Runde der Fußball-Bundesliga am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

Samstag – Qualifikationsgruppe, 5. Runde:

SCR Altach – LASK (Altach, Cashpoint Arena, 17.00 Uhr, SR Hameter). Bisherige Saisonergebnisse: 0:1 (h), 1:0 (a)

Altach: Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Nanizayamo – Mischitz, Haudum, Gaudino, Nimaga, Schreiner – Bischof, Monschein

Ersatz: Gremsl – Netzer, Ndiaye, Reiter, Prokop, Tartarotti, Nuhiu

Es fehlen: Aigner (gesperrt), Edokpolor (rekonvaleszent), Thurnwald (angeschlagen), Krizman (Bänderverletzung), Bukta (Aufbautraining), Riegler (Schulterverletzung)

LASK: Schlager – Flecker, Holland, Filipovic, Renner – B. Jovicic, Horvath, Michorl – Gruber, Balic, Goiginger

Ersatz: Gebauer – Maresic, Sako, Luckeneder, Sulzner, Nakamura, Hong

Es fehlen: Boller, Letard, Potzmann, Raguz, Schmidt, Twardzik, Wiesinger

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TSV Hartberg – FC Admira (Hartberg, Profertil Arena, 17.00 Uhr, SR Grobelnik). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a), 1:1 (h)

Hartberg: Swete – Farkas, Erhardt, Rotter, Gollner, Klem – Kainz, Diarra, Heil – Lemmerer, Paintsil

Ersatz: Sallinger – T. Kofler, Schantl, Aydin, Tadic, Niemann

Es fehlen: Horvat (gesperrt), Sturm, Avdijaj (beide verletzt), Schmerböck (Bandscheiben)

Fraglich: Steinwender, Sonnleitner (beide angeschlagen)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Bauer, Schmiedl, Ostrzolek – Kerschbaum, Malicsek – Gattermayer, Surdanovic, Vodhanel – Ristanic

Ersatz: Hadzikic – Brugger, Elmkies, Vorsager, Major, Schmiedl, Vastic, Ganda

Es fehlen: Lukacevic (gesperrt), Luan (krank), Babuscu (Oberschenkel)

Fraglich: Mustapha (muskuläre Probleme)

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SV Ried – WSG Tirol (Ried, josko Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Bisherige Saisonergebnisse: 2:4 (a), 3:2 (h)

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmaier, Meisl, Plavotic, Pomer – Stosic, Ziegl – Bajic, Satin, Nene – Mikic

Ersatz: Wendlinger – Jovicic, Lackner, F. Seiwald, Satin, Offenbacher, Chabbi, Canadi

Es fehlen: Gragger (Schambein), Nutz (gesperrt)

WSG: F. Oswald – Koch, Behounek, Bacher, Schulz – Müller, Blume – Rogelj, Ogrinec, Prica – Vrioni

Ersatz: Ozegovic – Ranacher, Stumberger, Smith, Naschberger, Ertlthaler, Skrbo, Sabitzer, Tomic

Es fehlen: Anselm (nach Kreuzbandriss), Awoudja (verletzt)

Fraglich: Stumberger (Oberschenkelprobleme)